haGalilkidz

Kommentar zur Gestaltung

"haGalilkidz" öffnet sich in einem extra Fenster, das leider etwas klein geraten ist. Innerhalb dessen ist jedoch die Gestaltung und Navigationsführung der Seiten übersichtlich und kindgerecht.

Zusammenfassung

"haGalilkidz" nannte sich früher einmal "Der kleine Galil" und nicht zum ersten Mal wurde die Kinder-Website der jüdischen Organisation "haGalil" einer Überarbeitung unterzogen. Standen beim letzten Relaunch eher gestalterische Aspekte im Mittelpunkt, so sind es nun die Inhalte. "Zuhören", "Lesen", Kalender, "Mitmachen" und "Wissen" lauten die Kapitel von "haGalilkidz" und neben mal längeren, mal kürzeren Geschichten enthalten sie Wissenswertes zu Judentum und jüdisches Leben.

Erzählungen und Lieder zum "Zuhören" gibt es derzeit drei an der Zahl. Wesentlich umfangreicher ist da die Anzahl der Geschichten zum "Lesen", die meist der Kinder- und Jugendliteratur entnommen sind und - das ist löblich - ganz ohne Verlinkung zu einem externen Online-Buchhandel auskommen, also nicht mehr als herkömmliche Buchtipps sind. Alle Texte lassen sich zudem ausdrucken, so dass das Lesen nicht am Bildschirm statffinden muss.
Der "Kalender" fördert das Jahr aus jüdischer Sicht zutage sowie Geschichten und Erklärungen zu seinen verschiedenen Feiertagen. Ferner ist unter dem Stichwort "Termine" u.a. zu erfahren, wann und zu welchem Thema Kinderführungen durch das Berliner "Jüdische Museum" stattfinden - eine Information freilich, die sich eher an Eltern und pädagogisch Tätige richtet. Puzzles, Rätsel- und Quizaufgaben, Bastelideen und Liedtexte mit Bezug zum jüdischen Glauben und zur jüdischen Kultur fordern die Kinder zum "Mitmachen" auf. Das Kapitel "Wissen" enthält ergänzend dazu anschaulich aufbereitete und gut zu lesende Beiträge zur jüdischen Geschichte und Religion und stellt die Sprachen Hebräisch und Jiddisch vor.

Auch die Themen Antisemitismus, Rassismus und die Judenverfolgung und -ermordung im Dritten Reich sind hier nicht ausgeklammert. So bringt der Beitrag "Ein Tag in Auschwitz" nahe, welchen unmenschllichen Bedingungen die Menschen in den Konzentrationslagern ausgesetzt waren und wie sie dort dem Hungertod preisgegeben wurden. Ein anderer erklärt, warum für die Verbrechen der Nazis am jüdischen Volk die Bezeichnung "Shoa" zutreffender ist als der Begriff "Holocaust", während wieder ein anderer Beitrag für Kinder und Jugendliche Tipps dazu bereithält, wie sie im Alltag gegen Gewalt und Rassismus aktiv vorgehen können, ohne sich dabei selbst in Gefahr zu bringen.

Fazit: Der letzte Relaunch hat dem ehemals "kleinen Galil" gut getan, ist doch sein Angebot nun erkennbar auf seine jungen Besucherinnen und Besucher zugeschnitten und von der Erwachsenenseite "haGalil" klar abgetrennt, gleichwohl mit der Überarbeitung das "Impressum" leider verloren gegangen ist. Und obwohl insgesamt die Texte (noch) dominieren und mit Blick auf die kindlichen Internetbedürfnisse mehr kommunikative und spielerische Elemente für die Zukunft wünschenswert wären, ist der Besuch der Website "haGalilkidz" lohnenswert. Jüdischen wie nicht-jüdischen Kindern  bietet sie vielerlei Anregungen und anregende Einblicke in jüdische Kultur und Sprache.

Gesamtbewertung

• empfehlenswert