Benjamins und Werners "Praktische Lerntipps"

Kommentar zur Gestaltung

In schwarz-weiß gehaltenes, übersichtlich gestaltetes Angebot. Probleme schaffen einige kleine Fenster, deren Größe unveränderlich ist. Der Text läßt sich teilweise nicht ganz vollständig lesen.

Zusammenfassung

Die Website wurde neu gestaltet, wodurch sie zuerst einmal ihren Erkennungswert durch das Fehlen des großen Schachbretts verlor, in dem jedes Kästchen für eine Rubrik von Benjamins und Werners "Lerntipps" stand. Unter "history & diary" steht erklärt, dass die Änderungen aufgrund der notwendigen "Barrierefreiheit" und "usability" der Site vorgenommen wurden. Zur Wahrung der Kontinuität existiert allerdings noch ein direkter Online-Zugang zur alten Website.

Die Titel der Tipps-Liste beinhalten u.a. folgende Themen: "Die beste Prüfungsvorbereitung", "Heute kann ich mich einfach nicht konzentrieren!", "Lernen beim Spazieren gehen", "Die Formel des Lernerfolges", "Wie lesen Leseprofis?", "Laß dein Gehirn nachsitzen!" oder "Mach Werbung gegen Fehler". Beim Anklicken öffnen sich kleinere Fenster mit den entsprechenden Tipps und Tricks.

Zum Beispiel wird in der ersten Geschichte über die Prüfungsvorbereitung von einem Jungen namens Mario erzählt, der alle Informationen über die Französische Revolution kurzfristig in sich hineinpresst und bei der Prüfung scheitert. Zuletzt wird die Frage erhoben, "Warum hatte Mario beim Wiedergeben des gut gelernten Stoffes teilweise versagt?", woraufhin sich durch Anklicken dieser Frage ein neues Fenster öffnet, in dem der spezifische physiologische Vorgang des Denkens und des "Sich-Merkens" mit relativ einfachen Worten erklärt wird.
Ein gutes Beispiel für strukturiertes Lernen unter Einsatz einer Lernhilfe bietet "Lernen beim Spazieren gehen", wo aufgezeigt wird, dass es nahezu unmöglich ist, sich in einem überheizten und geschlossenen Raum zu konzentrieren - und welcher Schulraum ist im Winter nicht überheizt? Es wird erklärt, dass das Gehirn, um leistungsfähig zu sein, mit Sauerstoff versorgt werden muss und bereits Aristoteles seine Vorlesungen im Freien beim Spaziergang abhielt.

Mithilfe von "Benjamins und Werners Lernmaschine" wird die Kunst des Vokabel-Lernens über Zettelkästen vermittelt und weiht den Schüler gekonnt in alle Geheimnisse der Lernmaschine ein. "Schick den Lernstoff auf Reisen" wiederum behandelt die Möglichkeit, sich Reihen und Folgen über "Stationen" zu merken. Es wird detailliert aufgezeigt, wie Benjamin eine Liste auswendig lernt, indem er auf seinem eigenen Schulweg die veschiedenen Stationen mit Eckpunkten seiner sich zu merkenden Liste verknüpft - eine Methode, die auch von Gedächtniskünstlern angewandt wird.

Werner Stangl, Professor am Institut für Pädagogik und Psychologie an der Universität Linz, hat die Lerntipps gemeinsam mit seinem vierzehnjährigen Sohn Benjamin gestaltet. Die Geschichten selbst transportieren manchmal recht schwierige Inhalte, die aber erstaunlich einfach und plastisch erzählt sind - unterstützt von Fotos, Zeichnungen, Karten etc. Erwähnenswert ist zudem, dass mittlerweile 20 Themen in das Spanische übersetzt sind. Schließlich fehlen auch nicht die Konterfeis der beiden Autoren, die sich ihren Platz auf dieser zwar einfach strukturierten aber äußerst informativen und brauchbaren Website verdient haben. Auch fehlen nicht die Links zu ihren Homepages und die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme per E-Mail.

Benjamins und Werners "Praktische Lerntipps" sind übersichtlich gestaltet und mit passenden Illustrationen angereichert. Die einfache Sprache und die anschaulichen Beispiele und Erklärungen machen diesen Webauftritt für Kinder ab 10 Jahren zum lohnenswerten Ziel im Internet.

Gesamtbewertung

• empfehlenswert