Einsteins Homepage
Kurzbeschreibung:
Bastelanleitungen, Buchempfehlungen, ein Smiley-Lexikon und eine Sammlung an Ausreden für jede Gelegenheit stellen die Inhalte dieser Website für Kinder dar. Negativ stechen jedoch hervor: Die Bannerwerbung sowie wahllos ausgewählte Links zu kommerziellen Anbietern.
Hyperlink:
http://www.bavaria97.net/kids/
Angaben zum Anbieter und zur Zielgruppe
Art des Anbieters
- Werbeagentur, Webdesign-/ Multimediafirma u.Ä.
Name und Kontaktadresse
Maria Vogl
Web.Consult & Design GmbH
Postfach 21
D-97359 Schwarzach
E-Mail
einstein@bavaria97.de
Die Inhalte, Angebote und Gestaltung der Website
Inhalte in Schlagworten
- Freundschaft, Liebe, Sexualität
- Rezensionen und Empfehlungen (Software, Film, Buch u.a.)
- Bastel-, Koch- und Spielanleitungen
- Lerntipps, Hausaufgaben- u.a. Schulhilfen
- Rätseln, Knobeln und Quizzen
- Suchen, Finden, Steckbrief
Interaktive Angebote
- Empfehlungen, Kurzbesprechungen von Websites (Links)
- Forum, Pinnwand, Flohmarkt
Layout:
- lesefreundlich (Größe, Kontrast)
- übersichtlich, klar aufgebaut
Kommentar zur Gestaltung
Einfache und gleichbleibende Gestaltung mit einer Hintergrundtapete, die Texte und Formulare nicht überlagert. "Einstein", eine Cartoonfigur, findet sich auf jeder Seite als Logo wieder. Die Navigation ist gut gelöst.
Werbung, Links, Daten- und Jugendschutz auf der Website
Vorkommen von Werbung
- Bannerwerbung, Werbefenster
- Hinweise o. Links zu Firmen, Sponsoren
- Links zu externem Shop oder Bestellservice
Bewertung der Website-Empfehlungen
- nicht nur für Kinder
- umfangreich
- wahllos ausgewählt
- kommerzielle Angebote
Umgang mit Datenschutz und Sicherheit
- kindgerechte Datenschutz- bzw. Sicherheitshinweise fehlen
- Elterninformationen
Einschätzung unter Kinder- und Jugendschutzaspekten
- Mit Stolpersteinen:
- Anbieter fordert Kinder zum Kaufen auf
Fazit
Zusammenfassung
Eigentlich hat "Einsteins Homepage" Kindern einiges zu bieten: Eine "Quatschseite", ein "Smiley-Lexikon", "Basteltipps", "Schülerhilfen" und "Zündendes", das mit kniffligen Rätseln zum Knobeln einlädt sowie: ein paar "Ausreden" für die Überzeugungsarbeit, wenn Erwachsene mal wieder kein Verständis zeigen. Leider schlägt insbesondere die kommerzielle Ausrichtung dieser Website negativ zu Buche. Dazu aber später mehr. Schauen wir uns zunächst an, was "Einsteins Homepage" für Kinder Brauchbares und Vergnügliches zu bieten hat.
Die "Quatschseite" ist eine Pinnwand, auf der sich Kinder kurz vorstellen und - wenn sie wollen - E-Mail-Freundschaften knüpfen können. Das dazugehörige Webformular enthält Fragen zu Hobbys, Lieblingstieren, Lieblingsfarben und vielem mehr. Diese Pinnwand wird in der Regel von Kindern zwischen 9 und 15 Jahren genutzt, die Mehrheit ist aber unter 14 Jahre alt. Kritisch anzumerken ist das Fehlen von Sicherheitstips für das Knüpfen von E-Mail-Freundschaften. Informationen zum Umgang mit dem Datenschutz erhalten nur die Eltern. Und wenngleich das Versprechen der Webmisstress an die Eltern löblich ist, das Angebot regelmäßig zu überprüfen, um Gefährdungen durch eventuellen Mißbrauch Dritter zu minimieren, reicht das allein nicht aus.
Das "Smiley-Lexikon" geht weit über das normale und alt bekannte "bin gut gelaunt"-Symbol :-) hinaus. Jede Menge Smileys und für (fast) jeden Gemütszustand tummeln sich hier. Vorlagen zum Ausdrucken und Anleitungen zum Selbermachen halten die "Basteltipps" bereit, z.B. für ein Windlicht. Das Drucken der Bastelvorlagen gestaltet sich etwas kompliziert, aber dafür sind die Bastelanleitungen umso anschaulicher erklärt. Unter "Zündendes" verbergen sich sogenannte Streichholz-Rätsel. Zündene Ideen und Köpfchen sind da gefragt, will man z.B. das alchimistische Wunder vollbringen, das Wort WEIN (alle Buchstaben aus Streichhölzern gelegt) durch Umlegen von 7 Hölzchen in das Wort TINTE zu verwandeln. Derlei Knobelaufgaben bereiten Kindern Vergnügen, zumal die Lösungen gleich mitgeliefert werden und sich so auch offline und den Eltern und Geschwistern die Streichholz-Rätsel legen lassen.
"Ausreden", die überzeugen, sozusagen wissenschaftlich belegt, garantiert die gleichnamige Rubrik. Eine Sammlung von frei erfundenen Zeitungsartikeln (zumeist angebliche Forschungsberichte) kommt per Mausklick zum Vorschein. "Ausrede für alle, die länger aufbleiben wollen" oder "Ausrede für alle, die eine schlechte Schulnote erklären müssen" sind Beispiele für die Situationen, zu denen die Autorin den Kindern bestechende Argumente liefert, damit diese ihre Interessen und Wünsche untermauern können. Allerdings kommen diese Argumente bzw. die Berichte von sogenannten Forschungsergebnissen recht kompliziert daher, so dass es fraglich bleibt, ob und was die Kinder damit anfangen. Sofern sie im Grundschulalter sind, dürften sie sich jedenfalls noch schwer damit tun, den Inhalt und damit den Witz dieser Art von "Ausreden" zu verstehen.
Eine umfangreiche und sehr gut sortierte Linkliste zum Thema Schule und Hausaufgaben enthält die Rubrik "Schülerhilfe". Wie schreibe ich ein Referat?, Unterrichtsmaterialien/Fachsammlungen, Klausuraufgaben oder Nachschlagewerke lauten zum Beispiel die Themengebiete, die für jedes Problem nützliche Internetseiten auflisten. Etliche Links enthält auch das "Sammelsurium". Die aber sind ausschließlich kommerzieller Natur, führen auf Seiten, die nicht für Kinder gedacht sind und machen - was die Auswahl betrifft - dem Titel ihrer Rubrik alle Ehre: Sie sind ein Sammelsurium an wahllos zusammengestellten Hinweisen.
Die "Buchtipps" orientieren sich ebenfalls kommerziell. Sie enthalten zwar Empfehlungen für und Besprechungen von Kinder- und Jugendbüchern, aber auch den direkten Draht zum Bestellservice amazon.de, gepaart mit dem Hinweis der Macherin: "Du kannst die Bücher auch bei amazon.de direkt bestellen (einfach Bild oder Titel anklicken und Du erfährst wie es geht und Du erhälst noch mehr Information zum Buch). Aus pädagogischer Sicht ist das nicht gut zu heißen. Denn nicht nur, daß Kinder auf diese Weise unter Konsumdruck geraten, völlig außer acht bleibt obendrein, daß sie für Online-Bestellungen als noch nicht geschäftsfähig gelten.
So bleibt als Fazit festzuhalten: Auch wenn Einsteins Homepage eine ganz nett gemachte Website ist, weniger Werbung und Bestellservice, dafür aber mehr Sicherheit für die Kinder, die auf der Suche nach virtuellen Freunden sind, hätten ihr besser zu Gesicht gestanden.
Gesamtbewertung
- gerade noch empfehlenswert
Letzte Aktualisierung
14.04.2006