BR-Kinderinsel

Kommentar zur Gestaltung

Die verschiedenen Bereiche der Website sind auf der Insel ansprechend und lesefreundlich gestaltet. Zur besseren Unterscheidung der Inselstationen bzw. Kapitel präsentieren sich diese in unterschiedlicher Farbe, während eine einheitliche und stets mitlaufende Navigationsleite die Orientierung auf der Insel zusätzlich erleichtert.

Zusammenfassung

Der Bayerische Rundfunk präsentiert sein Internetangebot für Grundschulkinder auf einer stilisierten Südsee-Insel, und dies nunmehr nicht nur für den Hörfunk sondern auch für das Fernsehen.

Die Strandhütte symbolisiert das Sendehaus mit "Radio & TV", das ein umfangreiches Internet-Angebot zu den Kinderhörfunk und -fernsehsendungen des BR bereithält. Die einzelnen Seiten widmen sich im Bereich des Hörfunks den Sendungen "Do-Re-Mikro", "Klaro", "Sonntagshuhn", "Radio Mikro" oder dem schon 50-Jährigen "Betthupferl". Im Bereich des Fernsehens tumeln sich der "Schlawiner Club", "Felix und die wilden Tiere", "Mörmel TV", "Anschi und Karlheinz", "Willi wills wissen" oder "ach so!". Das Spektrum reicht damit von Hörgeschichten, Kindernachrichten, Musik- und Wissenssendungen bis hin zu heute üblichen TV-Sendungen für Kinder. Natürlich fehlt hier wie dort die Programmvorschau nicht.

Klickt man auf den trommelnden "Affen", wird "Musik & Geschichten" geöffnet, eine Rubrik, die CD- und Buch-Tipps beinhaltet, zudem Geschichten wie "Das Geheimnis der Kokosnuss" zum Weiterschreiben, den aktuellen Hörbuch-Tipp, das Angebot an die Kinder, einmal  selbst Radio zu machen und eine Musikwunschmaschine. Wenn die "Musik-wünsch'-Maschine" Lieder ("Wünsch' dir zusammen mit deinen Freunden oder mit deiner ganzen Klasse sechs Musik-Titel)" aufgrund eines Kinderwunsches spielen soll, ruft die Redakteurin vorher an, weshalb die Kinder Vor- und Nachname und Telefonnummer angeben müssen. Wo CD-, Buch- oder Höbuchtitel angeboten werden, steht eine kleine Suchmaschine zur Verfügung, wie im Übrigen auf vielen anderen Seiten des Angebots. Interessant sind insbesondere jene Links, von denen aus man zu den einzelnen Radiostationen kommt, die Teile ihres Programms auch online verbreiten, d.h.: viele Sendungen sind auch über das Internet anzuhören.

In der Schatzkiste ("Spielen & Werkeln") verbergen sich die Unterrubriken "Spiele", "Rätsel", "Basteln", "Rezepte", "Freizeit" und "PC-Spiele". Die meisten der Spiele können online gespielt werden, wie in etwa "Der Zahlenteufel", der neu und ein PC-Spiele-Tipp der Redaktion ist: "Robert mag kein Mathe. Aber dann kommt ihn eines Nachts im Traum ein Zahlenteufel besuchen..."  Bei dem Morphing "Grimassen" ist es möglich, mit der Maus das Gesicht eines der vorgegebenen Konterfeis nach Herzenslust zu verziehen und evtl. auszudrucken, beim "Denksport" ist das Gedächtnis gefordert und die "Tiergeräusche" ermöglichen es, die Stimme der einzelnen Tiere und beim "Tiereraten" das Tier selbst herausfinden. "Kokotris" fordert dazu auf, vom Baum fallende Kokosnüsse schön ordentlich zu stapeln, während beim "Inselpuzzle" die Einzelteile des schon legendären "Sonntagshuhns" aus dem BR-Kinderfunk wieder zusammenzufügen sind. Ein Bilderrätsel und ein Glockenspiel ergänzen den Spiele-Mix.

Will ein Kind den "Schatz" heben, muss es gute Gründe dafür per Webformular an den BR schicken ("Warum ich unbedingt diesen Schatz kriegen sollte"), um eines der (Werbe-)Geschenke zu erhalten. Verbunden ist das allerdings auch mit einer Daten- und Adressabfrage, um - so das Argument der Redaktion - das etwaige Geschenk auch zuschicken zu können. Einleuchtend ist das nicht, denn die Adresse kann auch nach der Gewinnerauswahl in Erfahrung gebracht werden und für die dazu nötige Kontaktaufnahme reichen Vorname und E-Mail-Adresse des Kindes. Gleiches gilt übrigens für die "Rätsel", die alle zwei Wochen eine Aufgabe zum Knobeln und Gewinnen stellen. Allerdings verspricht die Redaktion, die gewonnenen Informationen über ihre jungen Gäste nicht zu speichern oder an Dritte weiterzugeben. Und zumindest damit trägt sie dem Datenschutz Rechnung, wie sie auch sonst auf die Sicherheit der Kinder im Internet ein Auge hat und ihnen dafür nützliche und kindgerecht formulierte Tipps an die Hand gibt. Zusätzlich zu den "Spielen" und "Rätseln" bietet die "Schatzkiste" noch Bastel- und Freizeittipps, eine umfangreiche Sammlung an Rezepten und darüber hinaus PC-Spiele-Tests aus den entsprechenden Sendungen, über die abgestimmt werden kann.

Am Lagerfeuer ("Treffen & Finden") befindet sich der virtuelle Treffpunkt. Neben Aktuellem (z.B. "Kino in der Wüste", "Das 'Regenbogenkind' hat den 'Preis der deutschen Schallplattenkritik' gewonnen") laden Webformulare für das Gästebuch und für Themenvorschläge zur Kommunikation mit den Redakteuren ein. Von den "Links" aus werden die Kinder auf Entdeckungsreise ins Internet geleitet, zudem können sie über den moderierten "Chat" mit anderen Kindern, mit Leuten aus Kinderfunk und Kinderfernsehen und Experten diskutieren, und zwar immer freitags nach den Kindernachrichten "Klaro" von 14.30 bis 15.30 Uhr.

Die "Flaschenpost" regt Kinder ebenfalls zum Austausch an: Über ein eingebundenes E-Mail-Formular kann mit der Redaktion der "Kinderinsel" Kontakt aufgenommen werden. Der "Rettungsring" verspricht den Kindern "Hilfe" bei auftretenden Problemen im Umgang mit den Angeboten der "Kinderinsel"; einige FAQs werden beschrieben und erklärt. Wer nach bestimmten Inhalten sucht, wird durch einen Klick auf die im Wasser schwimmenden Boje ("Fragen & Verstehen")  fündig. Die Kindernachrichten "Klaro" liefern aktuelle Informationen aus Politik und Umwelt, das "Wissenslexikon" enthält mittlerweile eine Menge interessante Einträge von A wie Ameise bis W wie Wright Brüder, auch können Empfehlungen für fehlende Einträge im Lexikon per E- Mail abgegeben werden. Das Wissenslexikon ist im Übrigen auch direkt von dem vor der Insel dümpelnden Segelboot erreichbar. In "Adans Buch", einem Nebenprodukt der TV-Sendung "ach so!", können diejenigen, die ebenso neugierig sind wie der außerirdische Forscher Adan Antworten auf ihre Fragen erhalten. Das "Computer-Lexikon" schließlich beantwortet jene Fragen rund um den Computer, die von jeder Kindergeneration immer wieder von Neuem gefragt werden: Etwa wie der Computer funktioniert, wie es drinnen aussieht und was all die Abkürzungen bedeuten. Sehr postitiv zu bewerten ist, dass auch Nachrichten an die Redaktion über Dinge geschickt werden können, die noch nicht im Computerlexikon stehen.

So bleibt als Fazit: Die Neugestaltung der BR-Kinderinsel ist als gelungen zu bewerten. Mehr noch als früher bietet sie ein reichhaltiges Angebot an Wissen, Spaß, Mitmachen und Kommunikation. Gewiss: Die Kinderinsel dient auch der Bindung des Kinderpublikums an die BR-Kinderprogrammangebote in Funk und Fernsehen. Doch geschieht das in liebevoll gestalteter und abwechslungsreicher Umgebung, ganz unaufdringlich und auf eine Weise, die Kinder als Kinder ernst nimmt.

Gesamtbewertung

• empfehlenswert