KidsWeb
Kurzbeschreibung:
"kidsWeb" ist Teil des Wiener Bildungs-Servers. Mit neuen Inhalten und verändertem Design bietet das Kinderportal einen Fundus an Wissen, Information und Kommunikation. Leider ist es nicht überall gelungen, die Inhalte übersichtlich und kindgerecht zu präsentieren. Die Daten- und Adressabfrage sowie ungenügende Anonymisierung bei diversen Angeboten kommen als weitere Negativpunkte hinzu.
Hyperlink:
http://www.kidsweb.at
Angaben zum Anbieter und zur Zielgruppe
Art des Anbieters
- Gemeinnütziger Verein/e.V., Verband u.Ä.
Name und Kontaktadresse
ICE-Vienna
Verein zur Förderung von Medienaktivitäten im schulischen und außerschulischen Bereich
Alserbachstr. 23
A-1090 Wien
E-Mail
office@ice-vienna.at
Die Inhalte, Angebote und Gestaltung der Website
Inhalte in Schlagworten
- Allerlei und sonstiges Wissen
- Sport, Freizeit, Spiel(zeug)
- Veranstaltungen, Aktionen, Projekte
- Sicherheit im Netz oder im Alltag
- Rezensionen und Empfehlungen (Software, Film, Buch u.a.)
- Bastel-, Koch- und Spielanleitungen
- (Mit-) Machen, Schreiben, Malen, Experimentieren u.Ä.
- Rätseln, Knobeln und Quizzen
- Spiele-Mix
- Suchmaschine, Webkatalog, Kinderportal
Interaktive Angebote
- Empfehlungen, Kurzbesprechungen von Websites (Links)
- Suchfunktion, Sitemap u.a. Wegweiser
- Chatroom (moderiert)
- Forum, Pinnwand, Flohmarkt
- Sonstiges (z.B. Newsletter, Freemail)
- Downloads von Bildern, Tönen, Spielen u.Ä.
Layout:
- leseunfreundlich (Größe, Kontrast) bzw. unübersichtlich, überladen
Kommentar zur Gestaltung
Drei unterschiedliche Navigationsleisten gliedern das immense Angebot der Website. Während die Startseite noch sehr übersichtlich wirkt, fällt die Orientierung in den einzelnen Rubriken zeitweise schwer. Die kleine Schriftgröße erschwert zudem das Lesen der Texte, die ohnehin zum Teil recht lang sind. Positiv zu vermerken ist hier aber, dass die Beiträge auch als Druckversionen zur Verfügung stehen.
Werbung, Links, Daten- und Jugendschutz auf der Website
Vorkommen von Werbung
- Gewinnspiele, Umfragen u.a. PR-Aktionen
- Links zu externem Shop oder Bestellservice
Bewertung der Website-Empfehlungen
- nicht nur für Kinder
- umfangreich
- wahllos ausgewählt
Umgang mit Datenschutz und Sicherheit
- Anbieter informiert Kinder zum Datenschutz
- Abfrage, Sammlung persönlicher Daten und Adressen
- keine ausreichende Anonymisierung bei Mitmachangeboten
Einschätzung unter Kinder- und Jugendschutzaspekten
- Mit Stolpersteinen:
- Einzelne Inhalte oder Angebote sind bedenklich (z.B. Chat, Links)
- Inkonsequente oder fragwürdige Datenschutzpraxis
Fazit
Zusammenfassung
Schon die Startseite zeigt: Das Kinderportal "kidsWeb" aus Österreich hält viele Themen bereit. "Was du schon immer über Österreich wissen wolltest" lautet zum Beispiel eine Überschrift und tatsächlich lässt sich zu jedem wesentlichen Themenbereich Wissenswertes finden: "Österreich allgemein", "Geschichte", "Symbole", "Sprache", "Kultur und Religion", "Wahlen und Politik".
Ebenso zahlreich sind die Informationen in den anderen Rubriken der Website. "Aktiv-Zeit" bietet Kindern eine bunte Palette an Vorschlägen zur Freizeitgestaltung. Ob es ums "Malen & Basteln" geht, um "Experimente" oder um "Kochrezepte", hier ist für jeden Geschmack etwas dabei. Und wer sich für "Sport" interessiert, der erfährt zu der gewünschten Sportart von der "Geschichte" bis zu den "Wettkämpfen" alles. Selbst die "Sportverletzungen" kommen zur Sprache. Im Vergleich dazu sind die Angebote des "Spielplatzes" eher karg ausgefallen, während die des "Computerspielplatzes" alles andere als anspruchsvoll sind und für ältere Kinder eher langweilig sein dürften. Einige der Spiele lassen sich erst gar nicht öffnen, ein anderes wird nur zum Download angeboten. Der Link zum Download wiederum führt direkt auf eine kommerzielle Seite mit Online-Shop. Weitaus spannender sind da schon die "Online-Spiele", die unter den "Linktipps" zu finden sind.
Als weniger kindgerecht gestaltet und aufbereitet entpuppt sich der "Medien-Mix". Schon die Einteilung in Begrifflichkeiten aus der Erwachsenensprache, nämlich "Print", "Audio", "Visuell" und "Neue Medien", lässt vermuten, dass der Redakton von "kidsWeb" hier ihre eigentliche Zielgruppe aus dem Blick geraten ist. Die dargebotenen Inhalte nun sind zwar interessant und informativ, an den Texten dürften Kinder aber wenig Gefallen finden. Und das liegt nicht nur an dem vielen Lesestoff, sondern auch an der Art der Präsentation. Denn die Schrift ist klein und damit leseunfreundlich. Ein Mangel, der im Übrigen auch auf andere Bereiche im "kidsWeb" zutrifft.
Die "Welt von A-Z" liefert "Informationen zu allen möglichen und unmöglichen Themen": Von Affe bis Zebra und von Anatomie bis Zange reichen hier die Inhalte. Hunderte von Links führen außerdem zu entsprechend thematisch verwandten Seiten ins weltweite Netz. Doch wirkt die Auswahl des nahezu unübersichtlichen Angebots etwas beliebig, zumal viele Links zu Seiten führen, die nicht speziell für Kinder gedacht und gemacht sind. Von weniger, dafür gut ausgewählten, Linkempfehlungen hätten die jungen "KidsWeb"-Besucherinnen und Besucher sicherlich mehr.
Einen Treffpunkt mit moderiertem Chat und Forum hat "kidsWeb" schließlich auch zu bieten. Für den Chat sowie für das geschlossene Forum (es gibt auch ein offenes Forum) ist eine Registrierung erforderlich. Dafür sind persönliche Daten wie z.B. Name, Vorname und auch das Geburtsdatum anzugeben. Und für die sogenannten Profil-Daten fragt "kidsWeb" gar nach Wohnort und Schule der Kinder. Kleingedrucktes weist darauf hin, dass diese Informationen öffentlich zugänglich sein werden. Das ist natürlich unter Aspekten des Datenschutzes nicht gut zu heißen. Konsequent wäre es darum, auf die Veröffentlichung von Wohnort, Schule und E-Mail Adresse zu verzichten oder noch besser: erst gar nicht danach zu fragen. Immerhin erhalten die Kinder an anderer Stelle ja genau die richtigen Tipps in punkto Sicherheit: "Gib auch keine Telefonnummer, Adresse oder deinen wahren Namen bekannt, auch nicht in welche Schule du gehst...". Vielleicht sollte sich die Redaktion von "KidsWeb" ihre eigenen Sicherheitstipps noch einmal genau durch lesen, denn auch beim Gewinnspiel ist sie allzu neugierig. Nicht nur Name, Alter und Schule möchte sie von den Kindern wissen, sondern auch in welche Klassenstufe sie gehen. Zur Benachrichtigung im Falle eines Gewinns sollte aber der Redaktion die E-Mail-Adresse der Mitspielenden vorläufig genügen. Die Annahme, dass "kidsWeb" mit seinen verschiedenen Mitmach-Angeboten die Daten- und Adresssammlung zu Werbezwecken betreibt, liegt deshalb auf der Hand.
Fazit: Der Besuch von "kidsWeb" kann für Kinder und Erwachsene durchaus lohnen, sind hier doch einige interessante und anregende Inhalte zu finden. Aber: Weniger hätte mehr sein können - das trifft auch auf "kidsWeb" zu. Zwar bietet diese Website für Kinder eine Fülle an Wissen, Unterhaltung und Kommunikation. Leider nur ist es nicht immer gelungen, die einzelne Angebote kindgerecht aufzubereiten und eine Auswahl zu treffen, die das Gesamt übersichtlich hält. Das ist schade, wie es ebenso schade ist, dass für den Datenschutz und die Sicherheit der Kinder - trotz moderiertem Chat und geschlossenem Forum - offenbar nicht viel Sorge getragen wird.
Gesamtbewertung
- gerade noch empfehlenswert
Letzte Aktualisierung
22.04.2006