Jadukids

Kommentar zur Gestaltung

Das wortlastige, wenig strukturierte und nicht erläuterte Linkangebot kann Kindern die Navigation erschweren.

Zusammenfassung

Gleich vorweg: Kinder, die von "Jadukids" profitieren wollen, sollten Interneterfahrung und Spaß am Lesen, Schmökern und Stöbern haben. Wie das Hauptangebot "Jadu" (www.jadu.de) kommt auch "Jadukids" als umfangreiches "Internet-Magazin und E-Bibliothek" daher, oder anders ausgedrückt: als riesige Ansammlung von thematisch geordneten Links, die mal hierhin, mal dorthin in die Internetwelt entführen und so den Wissensdurst von Kindern (und Erwachsenen) zu stillen suchen.

Ein Blick auf die Rubriken veranschaulicht, wohin die (Surf-)Reise u.a. gehen kann: zu berühmten "Personen" (z.B. zu Leonardo da Vinci oder Walt Disney), zu "Piraten", "Cowboys und Indianern", ins Land der "Märchen und Sagen", ins "Weltall",  oder in ein in- oder ausländisches "Museum", und - ganz nah am Kinder- und Jugendalltag - in die Welt der "Spielwaren", der "Comics" und in die der "Jugendfreizeit". Eine eigene Suchmaschine bietet "Jadukids" nicht, auch keine Kommentierungen und Bewertungen zu den im Repertoire aufgeführten Webadressen. Allerdings stellt der private Betreiber von "Jadukids" zum jeweiligen Thema in einer Linkliste passende Texte zur Verfügung, oder er hält selbst dazu Erläuterungen, Erklärungen und historische Daten parat. So lädt z.B. die Sage "Jung Dietrich und die Riesen" ein, sich per Mausklick noch mehr "Märchen und Sagen" aufzurufen, man erfährt was es mit den Pfadfindern (Rubrik: "Jugendfreizeit") auf sich hat, oder es wird der pfiffige Romanheld "Harry Potter" nebst Erfinderin vorgestellt. Kurz: Auf den ersten Blick scheint "Jadukids" eine wahre Fundgrube an Nachschlagewerken und Geschichten zu sein, voller interessanter, wissenswerter, spannender und alltagspraktischer Dinge - aber eben nur auf den ersten Blick.

So sehr dieser Webkatalog zu den einen oder anderen Schätzen im Netz führen mag, für Kinder, vor allem für jüngere und internetunerfahrene, hält er einige Stolpersteine bereit: Zu umfangreich ist das Angebot, zu unübersichtlich ist es strukturiert und zu textlastig die Darstellung der Inhalte. Selten werden Kinder direkt angesprochen und noch weniger werden sie durch die Welt von "Jadukids" geführt, im Gegenteil! Der mögliche Navigationsweg führt schnell in die Irre. Da sind dann die einen verlinkten Seiten plötzlich englischsprachig, andere präsentieren sich reichlich kompliziert und wortgewaltig und wieder andere haben mit kindlichen Interessen und Erlebniswelten rein gar nichts gemein. Auch die Rubrik "Kindersuchmaschinen" hält nicht, was sie verspricht. Sie beherbergt zwar allerlei Angebote, und das Gros ist gewiß für Kinder gedacht. Viele der hier verlinkten Websites aber sind fremdsprachig (z.B. "Lycos Kids", "KidsClick") oder führen gar ins Leere. Und die wenigsten entpuppen sich als richtige Kindersuchmaschinen, wie zum Beispiel "Die Blinde Kuh", auf die allerdings auch verwiesen wird.

All das vor Augen drängt sich unweigerlich die Frage auf, für welche Zielgruppe "Jadukids" eigentlich gedacht ist. Antwort darauf gibt der Webmaster höchstpersönlich: Unter Kids verstehen er und seine Mitbetreiber "Kinder und Erwachsene, die einfach neugierig sind und zu einem Thema viel wissen möchten", also "Kids von 4 bis 80". Das erklärt Vieles, ist aber trotzdem schade. Zwischen 4 und 80 Jahren liegen Welten, gleich wie jung geblieben Erwachsene sein mögen. Will man aber nicht nur deren Bedürfnisse sondern auch die von wissensdurstigen Kindern befriedigen, wäre eine gezieltere Auswahl und Pflege kinderrelevanter Inhalte und Sachthemen ebenso notwendig, wie eine kindgerechte Führung durch das Angebot. Beides ist bei "Jadukids" leider nicht der Fall, so dass Kinder dort wohl eher ziellos durch die verlinkte Internetwelt reisen und sich öfters "verlieren" dürften, statt wirklich fündig zu werden.

Auf den Punkt gebracht: Der umfangreiche Webkatalog "Jadukids" ist durchaus einen Besuch wert, so manch interessantes, gut gemachtes und kindertaugliches Internetangebot versteckt sich hier. Klicken sich Kinder aber in die Webwelt von "Jadukids" ein, ist elterliches (bzw. erwachsenes) Dabeisein unbedingt anzuraten: um Hilfe beim Navigieren und Erklärungen zu den Inhalten zu geben und um sicher zu gehen, daß der Nachwuchs nicht auf schwer Verdauliches stößt. Aber wenn sich Eltern und Kinder gemeinsam auf die Suche nach Schätzen im Netz begeben, kann das ja auch ein vergnügliches Erlebnis sein - für die Erwachsenen und erst recht für die Kinder.

Gesamtbewertung

• gerade noch empfehlenswert