KiKi - Kinder + Kirche
Kurzbeschreibung:
KiKi ist eine kleine (Zeichentrick-)Schildkröte und zugleich Symbolfigur für das "Schweizer Kinder und Kirche-Projekt". Auf den KiKi-Seiten für die "Kids" sind kirchliche Dinge jedoch nicht das Thema, stattdessen wird Spiel und Spaß groß geschrieben. Ein Bestellservice für die Kinderzeitschrift KinSo sowie eine inkonsequente Datenschutzpraxis beeinträchtigen jedoch den positiven Gesamteindruck.
Hyperlink:
http://www.kiki.ch
Angaben zum Anbieter und zur Zielgruppe
Name und Kontaktadresse
KiK-Verband
CH-8415 Berg am Irchel
Die Inhalte, Angebote und Gestaltung der Website
Inhalte in Schlagworten
- Gesellschaft, Ethik, Geschichte
- Geschichten, Gedichte, Comics u.Ä.
- Veranstaltungen, Aktionen, Projekte
- Lebenshilfe und Beratung
- (Mit-) Machen, Schreiben, Malen, Experimentieren u.Ä.
- Rätseln, Knobeln und Quizzen
- Adventure-Spiele, Spielgeschichten u.Ä.
Interaktive Angebote
- Suchfunktion, Sitemap u.a. Wegweiser
- Downloads von Bildern, Tönen, Spielen u.Ä.
Layout:
- textorientiert
- lesefreundlich (Größe, Kontrast)
Kommentar zur Gestaltung
Das Layout ist einfach und freundlich, die Texte sind durch Schriftgröße und Farbkontraste gut lesbar, und die Navigationsleiste ist auf nahezu allen Seiten präsent und erleichtert die Orientierung. Allerdings fehlt zum Blättern der Seiten innerhalb einer Rubrik ein Zurückbutton. Hier müssen die Kinder mit der Zurückfunktion des Browsers Vorlieb nehmen oder aber über die Navigationsleiste zum Rubrikenanfang gehen und von vorne starten. Das macht das Navigieren leider etwas umständlich.
Werbung, Links, Daten- und Jugendschutz auf der Website
Vorkommen von Werbung
- integrierter Shop oder Bestellservice
- werbefrei
Bewertung der Website-Empfehlungen
- keine oder nur interne Links
Umgang mit Datenschutz und Sicherheit
- kindgerechte Datenschutz- bzw. Sicherheitshinweise fehlen
- Abfrage, Sammlung persönlicher Daten und Adressen
- keine ausreichende Anonymisierung bei Mitmachangeboten
Einschätzung unter Kinder- und Jugendschutzaspekten
- Mit Stolpersteinen:
- Anbieter wirbt bei Kindern für (seine) Produkte
- Anbieter fordert Kinder zum Kaufen auf
- Inkonsequente oder fragwürdige Datenschutzpraxis
Fazit
Zusammenfassung
Am 21. Oktober 1994 erblickte die kleine Zeichentrick-Schildkröte KiKi das Licht der Welt. Seitdem ist sie in jeder Ausgabe der Kinderzeitschrift KinSo zugegen. Das "Kinder-Sonntagsblatt" wurde schon vor 100 Jahren ins Leben gerufen, "um Sonntagsschulkindern zusätzliche, besinnliche Geschichten anzubieten und sie anzuregen, aktiv an der Sonntagsschule und der Kirche teilzunehmen". Seit 1998 ist der Deutsch-Schweizerische Sonntagsschulverband der Herausgeber von KinSo. Mut-Mach-Geschichten aus dem Kinderalltag, Rätsel, Bastelanleitungen, Kochrezepte und die Abenteuer mit und von der kleinen Schildkröte KiKi machen jetzt den Inhalt auf 16 Seiten aus, die 8 mal im Jahr erscheinen.
KiKi ist aber nicht nur ein abenteuerlustiges und für eine Schildkröte noch recht junges Wesen. Sie ist auch und vor allem Symbolfigur für das "Kinder und Kirche-Projekt" im Internet, das in der Schweiz "von vielen Kantonen getragen wird und sich zum Ziel gesetzt hat, mit einem abwechslungsreichen und zeitgemäßen Angebot Kinder und Jugendliche über Kirchliches zu informieren und zum aktiven Mitgestalten der Kirche anzuregen". Unter www.kiki.ch öffnet sich die Homepage, die für Kinder, Jugendliche, Eltern und sogenannte Beauftragte ein je eigenes Webangebot vereint. Um direkt auf die Seiten für die Kinder zu gelangen, fügt man deshalb der Adresse ein /kids hinzu.
So viel vorweg: Von Information, ob zu Glaubens- oder anderen Fragen, ist auf den KiKi-Seiten für die "Kids" so gut wie nicht die Rede, Spiel und Spaß verbuchen den Löwenanteil.
Wer KiKi ist und was sich auf ihren Seiten Neues tut, darüber berichten die "Infos". "Postkarten an Deine Freunde" und "Witze" heißen zwei Rubriken, deren Titel schon für sich selbst sprechen. Jede Menge E-Cards mit KiKi-, Tier- und Landschaftsmotiven verbergen sich in der einen, Witze zum Schmunzeln und Kichern und auch zum Bewerten in der anderen. Die Witze stammen von Kindern; ein Formular zum Ausfüllen und Abschicken an die Redaktion steht dafür allzeit bereit.
"Spiele, Bilder, Basteln" lautet das Motto dort, wo vor allem Köpfchen gefragt ist. Logisches Kombinieren fordern die Spiele "Mastermind" und "Vier gewinnt", während räumliches Denken im "Labyrinth" und bei "Tetris" zum Erfolg führt. Insgesamt eine spielerische Herausforderung, der sich Kinder ab Mitte des Grundschulalters mit Vergnügen stellen werden. Eher für die jüngeren Mädchen und Jungen sind zwei "Motive" von KiKi und ihren Freunden zum Ausdrucken und Ausmalen. "Bist Du ehrlich?" fragt außerdem (noch immer) Prof. W. Eise, der zur Beantwortung dieser Frage einen "Test" parat hält. Aber Vorsicht! Wer zu dick aufträgt und mogelt, sich als ein besonders ehrlicher (oder besonders unehrlicher) Mensch präsentiert, bekommt am Ende den erhobenen Zeigefinger zu spüren. Oder anders ausgedrückt: Etwas moralinsauer, ohne jegliches Augenzwinkern kommen die Testergebnisse von Prof. W. Eise schon daher. Aber: Kinder müssen ja nicht alles ernst nehmen, was Erwachsene online so von sich geben, und bei Prof. W. Eise und seinem Test können sie diesen Rat getrost beherzigen. Was nun aber das Basteln betrifft, so kommt dieses eindeutig zu kurz. Weit und breit war dazu - trotz Ankündigung im Rubrikentitel - kein Tip und keine Idee zu finden.
Unter "Abenteuer & Geschichten" von KiKi können die Kinder bei wechselnden "Fortsetzungsgeschichten" ins Fabulieren und Phantasieren geraten. Und auch hier verdient die KiKi-Redaktion ein Lob. Daß sie sich nur für die Vornamen ihrer Nachwuchstalente interessiert und offenbar dem Fehlerteufel etwas zu Leibe rückt, schützt die Identität der Kinder und führt sie nicht vor. "Erpressung auf dem Pausenhof", "Der verlorene Zwerg", "Sara und das Wesen vom Mond" und "Auf der Suche nach der Riesenperle" sind vier "Internet-Abenteuer", von denen die ersten drei illustrierte Spielgeschichten sind und recht schnell zu ihrem Ende kommen. Bei der Suche nach der Riesenperle muß dagegen verstärkt mit Online-Gebühren gerechnet werden, obwohl die Lösungsfindung in diesem kurzweiligen Abenteuer nicht allzu schwer fallen dürfte. Die Kinder ziehen hier auf eigene Faust los und zwar in den Wald der hundertvierzig Bäume. Per Mausklick erkunden sie den Wald und stöbern mal in dieser, mal in jener Ecke. Dabei treffen sie auf allerlei Waldbewohner, z.B. auf eine Schnecke, einen Bären oder eine Großmutter, die alle wichtige Informationen zur Hand haben, diese aber nur preisgeben, wenn sie ihrerseits die richtige Antwort auf ihre Frage bekommen. Aufmerksames Lesen und richtiges Kombinieren sind da das A und O des Spiels und bringen die Riesenperle in greifbare Nähe. Das macht Spaß und läßt die Knobel-Lust der Kinder auf ihre Kosten kommen. Ein Tipp: Es empfiehlt sich, Stift und Papier bereitzuhalten. Denn auch Lottozahlen spielen eine wichtige Rolle. Sie gilt es, sich an einer Stelle zu merken, um sie an anderer Stelle kund zu tun. Auf einen Zettel notiert, geht das Merken und Kundtun schneller und (er)spart unnötige Online-Gebühren.
Zu guter Letzt können die Kinder noch mit Onkel Walter "Kontakt" aufnehmen, d.h. per E-Mail oder Brief ihm eine "Mitteilung" schicken mit Ideen, Verbesserungsvorschlägen und anderem. Drückt sie hingegen der Schuh, so hat Onkel Walter ein offenes Ohr für ihre "Probleme", steht ihnen per E-Mail oder Brief mit Rat zur Seite; und natürlich bleibt alles streng geheim.
Insgesamt ist die Website www.kiki.ch/kids nett gemacht, wenngleich sie den Kindern kaum mehr als "Spaß an der Freud" zu bieten hat, wogegen freilich überhaupt nichts einzuwenden ist.
Bei unserer letzten Kontrolle mussten wir allerdings feststellen, dass in der Rubrik "KinSo" zum Bestellen der Zeitschrift aufgefordert wird und ein Bestellformular gleich mit geliefert wird. Weiterhin entdeckten wir unter "Brieffreundschaften" die Veröffentlichung von E-Mail-Adressen. Während bei den Briefeschreibern die Kontakte über die Redaktion entstehen, wird bei den E-Mail-Adressen auf eine Anonymisierung verzichtet. Das ist ein absolut inkonsequenter Umgang mit dem Thema Datenschutz.
Gesamtbewertung
Letzte Aktualisierung
26.08.2009