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Janosch

Kurzbeschreibung:

Auf der "Janosch"-Website wird E-Commerce groß geschrieben und für das Produkt "Tigerente & Co." kräftig die Werbetrommel gerührt. Davon abgesehen sind die für Kinder interessanten Angebote Bilder zum Ausmalen und Ausdrucken sowie ein Geschicklichkeitsspiel.

Hyperlink:

http://www.janosch.de

Angaben zum Anbieter und zur Zielgruppe

Art des Anbieters

  • Merchandisinghandel, Spielzeug- oder Süßigkeitenhersteller

Impressum vorhanden?

Ja

Name und Kontaktadresse

BAVARIA SONOR
Musikverlag und Merchandising GmbH
Bavariafilmplatz 8
D- 82031 Geiselgasteig

E-Mail

tigerente@tigerente.de

Zielgruppe:

  • Kinder
  • Eltern

Geschlecht:

  • unspezifisch

Alter:

  • ab 6 Jahre

Sprache:

  • Deutsch
Die Inhalte, Angebote und Gestaltung der Website

Inhalte in Schlagworten

  • Stars, Helden und Kultfiguren
  • Bastel-, Koch- und Spielanleitungen
  • Adventure-Spiele, Spielgeschichten u.Ä.

Interaktive Angebote

  • Empfehlungen, Kurzbesprechungen von Websites (Links)
  • Downloads von Bildern, Tönen, Spielen u.Ä.

Layout:

  • ausgewogenes Text-Bild-Verhältnis

Navigation:

  • einfach, übersichtlich

Kommentar zur Gestaltung

Die Gestaltung der Seiten ist, im Janosch-Zeichen-Stil, insgesamt freundlich und ansprechend und der Zielgruppe Kinder angemessen.

Werbung, Links, Daten- und Jugendschutz auf der Website

Vorkommen von Werbung

  • Gewinnspiele, Umfragen u.a. PR-Aktionen
  • offene Produkt- oder Firmenwerbung
  • integrierter Shop oder Bestellservice
  • Medienmarkt, Merchandising

Bewertung der Website-Empfehlungen

  • wahllos ausgewählt

Umgang mit Datenschutz und Sicherheit

  • kindgerechte Datenschutz- bzw. Sicherheitshinweise fehlen
  • Abfrage, Sammlung persönlicher Daten und Adressen
  • keine ausreichende Anonymisierung bei Mitmachangeboten
  • Elterninformationen

Einschätzung unter Kinder- und Jugendschutzaspekten

  • Mit Stolpersteinen:
  • Werbung oder kommerzielle Interessen dominieren die Inhalte
  • Inkonsequente oder fragwürdige Datenschutzpraxis
Fazit

Zusammenfassung

Als Janosch-Figuren sind sie weltbekannt, der kleine Bär und seine Tigerente. Schon seit Generationen erfreuen sie sich bei Kindern wie bei Eltern großer Beliebtheit. In Büchern, auf Hörkassetten, CD-ROMs und im Fernsehen sind sie ebenso allgegenwärtig wie auf T-Shirts, Teetassen,  Brotzeitdosen, Schultaschen, Poster, Postkarten etc. Bei so viel Berühmtheit darf in der heutigen Zeit ein Internetauftritt nicht fehlen! So sind unter "www.janosch.de" eben auch diese beiden Figuren nebst Freunden zu finden. Wer nun aber glaubt, "www.janosch.de" sei ein Angebot speziell für Kinder, der irrt. Die Seite ist im Großen und Ganzen nichts weiter als eine Werbeplattform, auf der die Firma "Bavaria Sonor" ihr Produkt "Tigerente & Co." mitsamt Merchandisingartikeln feilbietet und E-Commerce betreibt.

Von "Autozubehör" über "Stofftiere" bis hin zu "Wärmeflaschen" mit Janosch-Motiven hat die "Shop-Schaubude" all das zu bieten, was die Herzen von Kindern (und Eltern) begehren sollen. Und damit das auch wirklich funktioniert, wird kräftig die Werbetrommel gerührt und die Mitgliedschaft im Janosch-Fanclub wort- und bildgewaltig angepriesen. So heißt es gleich auf der Startseite unter dem Stichwort "Für Fan-Ecke registrieren": "Wir bieten euch die Möglichkeit, auf eure speziellen Wünsche einzugehen. Gebt einfach euren Namen und eure Adressdaten ein und ihr könnt demnächst an besonderen Aktivitäten im Shop teilnehmen. Ein weiterer Vorteil ist, dass eure Daten dann auch automatisch im Bestellformular eingetragen sind und ihr das nicht mehrfach ausfüllen müßt". Und weiter: "Wenn Ihr Euch in der Fan-Ecke registriert, erhaltet ihr monatlich unseren Newsletter mit Neuigkeiten rund um die Tigerente & Co., neuen Produkten und tollen Aktionen auf unserer Seite". Während aber hier die Kinder ganz persönlich und per "Du" angesprochen sind, richten sich die "Allgemeinen Geschäftsbedingungen" sowie die Informationen zum "Datenschutz" an die erwachsenen Besucher, mit unpersönlichem "Sie" und in juristischem Fachjargon gehalten.

Im Klartext heißt dies nichts anderes, als dass die Kinder bis zur Aufforderung hin, das Warenangebot der "Shop-Schaubude" an die Freunde weiter zu empfehlen, geschickt umworben werden. Geht es aber um notwendiges Wissen in Sachen Netz-Sicherheit und Online-Shoppen, lässt man die Kinder außen vor, ja man verschweigt ihnen sogar, dass sie ohne Einverständnis ihrer Eltern ohnehin nicht im WWW einkaufen dürfen. Für ein pädagogisch wertvolles Angebot, als das die Janosch-Geschichten und -Figuren ja gemeinhin gerühmt werden, sind derlei Werbe- und Verkaufsstrategien alles andere als rühmlich. Im Gegenteil, sie sind nicht nur unfair gegenüber den Kindern, sondern auch gegenüber den Eltern, die wieder einmal gute Nerven zeigen müssen um die durch dieses kommerzielle Angebot geweckten Begierden ihrer Sprößlinge in Zaum zu halten.

Neben der "Shop-Schaubude" wartet die Janosch-Seite mit zwei weiteren Rubriken auf. Eine davon ist die "Schatztruhe" mit Stundenplänen und Ausmalbildern zum Ausdrucken, einem Bildschirmschoner zum Herunterladen und Spielen für das persönliche Vergnügen. Der flinke Mausklick ist beim "Tigerentenkopfballspiel" gefragt, während bei den beiden anderen Spielen der virtuelle Farbpinsel nach Herzenslust geschwungen werden darf. Bär, Tigerente und Freunde stehen hierfür Modell. Schließlich sei noch die "Fan-Ecke" erwähnt, die ebenfalls zu den Schätzen der Truhe zählt und für die sich die KInder registrieren können, was, wie wir bereits erfahren haben, angeblich immense Vorteile bringt und in jedem Fall die Angabe von persönlichen Daten und Adressen erforderlich macht.

"Janosch-Aktuell" hat sich ebenfalls der Werbung verschrieben. Hier verbergen sich der schon erwähnte "Newsletter" zum Abonnieren (für Nicht-Fans) und der "Presse-Service" zum Herunterladen im PDF-Format. Es stellt sich allerdings die Frage, was die Kinder mit den Bekanntmachungen des "Presse-Archivs" überhaupt anfangen sollen. Denn in mühsam langen Texten geht es hier lediglich um das Sein und Tun der Firma "Bavaria Sonor" und ihren Werbestrategien, oder besser: um ihre Verkaufserfolge. Des Weiteren bietet "Janosch-Aktuell" ein "Gewinnspiel" und eine annotierte und nach Stichwörtern geordnete Linkliste. Diese führt zu Kindersuchmaschinen und auf Janosch-Fanseiten, aber auch zu Angeboten für Erwachsene, wie z.B. zu "Kinderwelten.de", einer Website, die neben Tipps und Wissenswertem zu Erziehungsfragen ein virtuelles Kaufhaus enthält. Was das "Gewinnspiel" betrifft, so wurden die Gewinner bereits im Juni 2002 zu ihrem Erfolg beglückwünscht.

Fazit: Aus pädagogischer Sicht verdient die Website "www.janosch.de" höchstens das Label "gerade noch empfehlenswert". Nicht nur, weil hier die Kinder quasi von allen Seiten umworben werden, sondern auch, weil es durchgängig so scheint, dass ihre Internetfähigkeiten und -bedürfnisse den Machern nicht im Blick, geschweige denn von Bedeutung sind. Dass sich die Kinder mit "Janosch.de" dennoch ein wenig vergnügen können, liegt vor allem am "Tigerentenkopfballspiel" und an den verschiedenen Angeboten zum Ausmalen.

Gesamtbewertung

  • gerade noch empfehlenswert

Letzte Aktualisierung

11.05.2006