DENK mal

Kommentar zur Gestaltung

Das Layout der Seiten ist ansprechend und lesefreundlich gelöst: Karierte Blätter (eines Rechenheftes) bilden den Hintergrund, auf dem sich in farbiger Schrift die Aufgaben und alle anderen Angebote präsentieren. Der einfache und überschaubare Navigationsweg ermöglicht Kindern zudem, sich auf den Seiten schnell zurecht zu finden.

Zusammenfassung

Ist von Mathematik die Rede, kommt gemeinhin Stöhnen auf. Kindern geht's da nicht anders als Erwachsenen. Aber: Tüfteln, Knobeln und vertrackten Dingen auf die Spur kommen, das kann Spaß machen, auch (und gerade) Kindern. Der Beweis dafür ist "DENK mal", ein Webangebot, das jungen Superhirnen jede Menge "Mathespass" bieten möchte. Allerdings, das sei ausdrücklich betont, ist der Besuch dieser Internetseite erst für die ab 10- bis 11-Jährigen (oder ab 5. Klasse) sinnvoll. Allerlei Kniffliges wartet nämlich hier darauf, geknackt zu werden, und dazu bedarf es nicht nur gewisser Vorkenntnisse, sondern auch der Fähigkeit, sich gedanklich logisch in schon recht abstrakten Bahnen zu bewegen.

Ein Wegweiser führt in die Welt der Mathematik: Zum "Rechnen & Knobeln", zum "Zahlenraten" und zu den "Pentominos" geht es dort. Doch zunächst laden ein paar Scherzaufgaben "zum Warmwerden" ein. Logisches Denken ist hier schon mal angesagt und auch: ein bißchen Alltagswissen. Ein Beispiel: "Auf einer Mauer sitzen 7 Spatzen. Ein Jäger kommt vorbei und schießt einen 'runter'. Wie viel Spatzen bleiben auf der Mauer sitzen?" Natürlich keiner oder null, denn - aufgeschreckt durch den Schuß - fliegen ja alle Spatzen weg. In diesem Stil geht's munter weiter, und je weiter man die Maus nach unten scrollt, desto mehr geht's zur (mathematischen) Sache.

"Rechnen & Knobeln" steht dann auf dem Programm, und zwar bis der Kopf raucht. Für schlaue Köpfe und Um-die-Ecke-Denker sind die Aufgaben zwar nicht unlösbar, dennoch kann spätestens hier der (Mathe-)Spaß in sein Gegenteil umschlagen. Denn leider fehlt es dieser Website an Lösungen, auch für obige Scherzaufgaben. Die aber sind unbedingt nötig, schließlich wollen  Kinder - und nicht nur die - ja wissen, ob sie mit ihrem Ergebnis richtig liegen. Und ebenso wenig möchten sie die Erklärung missen, wie man denn auf den (richtigen und logisch sinnvollsten) Weg zur Lösung gelangt. So aber kann aus dem "Mathespass" schnell ein "Mathefrust" werden. Einziger Trost: Wer glaubt, die richtige Lösung gefunden zu haben, kann sie der Webmistress per E-Mail schicken. Ein Button, der zum Mailformular mit ihrer Adresse führt, steht auf jeder "DENK mal"-Seite zum Ausfüllen und Absenden bereit. Eine Antwort kommt garantiert, das jedenfalls verspricht die Webmistress.

Unter dem Stichwort "Zahlenraten" findet sich eine Art Denksportspiel, in dem es darum geht, herauszufinden, welche Zahl sich ein Gegenüber ausgedacht hat. Um auf diese Zahl zu kommen, gibt's natürlich einen Trick, oder besser gesagt: ein mathematisches Gesetz. Und das ist ebenso anschaulich erklärt, wie die Angaben zum Spielverlauf selbst. Da können dann auch nicht so matheversierte Kinder als schlaue (Rate-)Füchse glänzen und ihre Umgebung in Erstaunen versetzen.

"Pentominos" heißen die geometrischen Figuren, die jeweils "entstehen, wenn man 5 Quadrate auf alle Arten zusammenlegt, die möglich sind". Möglich sind genau 12 Figuren, und aus diesen wiederum lassen sich weitere Figuren legen: zum Beispiel einen Pinguin, einen Elefanten oder eine Lokomotive. Die Macherin von "DENK mal" stellt die zwölf Grundfiguren vor, gibt den Kindern Tips, wie sie sich diese selber bauen können (sie als fertige Pentomino-Steine zu kaufen, ist teuer) und fordert sie anhand von Aufgaben zum Figuren-Nachlegen und Nachdenken auf. Doch so anschaulich das Legespiel mit den "Pentominos" erklärt wird, das Fehlen von Lösungen stößt ebenfalls negativ auf.

Zum weiteren Repertoire von "DENK mal" gehören "Links" sowie die "Smilies" bzw. die "Emoticons", wie man sie in E-Mails oder Chatrooms verwendet, um dem geschriebenen Wort den richtigen Ton zu verleihen. Geordnet nach ihren Inhalten führen die "Links" bislang nur zu drei Seiten, zu "Geolino" (Wissen), zur "Blinden Kuh" (Suchen) und zum "Problem des Monats" (Knobeln), das natürlich nicht ein Alltags- sondern ein Matheproblem behandelt und ein anderes Webangebot dieser Art für Kinder darstellt. Umfangreicher ist die "Smilie"-Seite. Die Macherin erklärt zunächst, mit welcher Tastenkombination die lachenden, staunenden, zornigen oder augenzwinkernden Gesichter hergestellt werden können. Weiterhin liefert sie etliche Beispiele für die verschiedensten Mimiken und Figuren. Auf diese Weise erhalten die Kinder viel Wissen dazu, was sie mit der Computer-Tastatur außer Buchstaben, Wörtern oder Sätzen noch produzieren können. Sogar ganze Bilder lassen sich nämlich damit anfertigen.

"DENK mal" ist ein Bestandteil des Webangebots "Mathespass", das sich an interessierte Erwachsene und junge Leute richtet. Ein Besuch dieser Site ist von der Kinderseite aus möglich. Die Rubriken sind hier zum Anklicken bereit. Da gibt's dann zum Beispiel noch mehr Aufgaben zum "Knobeln", "Unmögliches" zum Denken, Beweisen und "Umdenken" und außerdem: Spielerisches und Hintergründiges "zur Sprache" sowie jede Menge "Humor" rund um die Mathematik und um Computer und Internet. Für Kinder dürften die Knobel-Aufgaben allerdings noch etwas zu schwer sein. Auch sind  nicht alle Witze für sie nachvollziehbar (dazu muss man z.B. die typischen Denkweisen und 'Schrulligkeiten' von eingefleischten Mathematikern kennen), und was die Beweise aus der höheren Mathematik betrifft ("Unmögliches"), so sind ihnen diese bestimmt im wahrsten Sinne des Wortes noch "zu hoch". Trotzdem kann ein Abstecher zu dieser Site nicht schaden. Das eine oder andere Sprachspiel, die eine oder andere Knobelaufgabe und der eine oder andere Witz wird auch bei Kindern auf Gegenliebe treffen. Und: Der Blick über den Tellerrand lohnt sich schließlich allemal.

Abschließend bleibt festzuhalten: "DENK mal" ist für Kinder, die an mathematischen Fragen grundsätzlich Spaß haben, ein nett gemachtes und "empfehlenswertes" Angebot. Ein Tip: Um Online-Gebühren zu sparen, empfiehlt es sich die Seiten mit den Aufgaben auszudrucken. Dann haben die Kinder alle Zeit der Welt, um in Ruhe zu knobeln und der Lösung (selbst) auf die Spur zu kommen.

Gesamtbewertung

• empfehlenswert