Physik für Kids

Kommentar zur Gestaltung

Die farbenfohe, übersichtliche und lesefreundliche Gestaltung der Seiten kommt den Lese- und Verstehensfähigkeiten von Kindern entgegen. Mit Ausnahme einiger Tücken stellt sie die Navigation vor keine Orientierungsschwierigkeiten.

Zusammenfassung

Wer war eigentlich Marie Curie? Wie funktioniert ein CD-Spieler? Was sind Kometen? Und was passiert in einem Laser? Solchen und ähnlichen Fragen steht das Team von "Physik für Kids" Rede und Antwort. Die Website ist ein Projekt der Universität Oldenburg, das 1999 von einer Gruppe von Lehramtsphysikerinnen und -physikern und ihrem Professor ins Leben gerufen wurde. Allerlei Wissenswertes aus der Physik können Kinder hier erfahren, die aber - das sei gleich vorweg und einschränkend erwähnt - schon etwas älter sein, über gute Lesefertigkeiten und über etwas physikalische Vorkenntnisse verfügen sollten. Dann fällt es ihnen nicht schwer, den Erklärungen des Teams zu folgen. Die kommen allesamt kurz, verständlich und gut lesbar daher, so dass Kinder gegen Ende des Grundschulalters garantiert die eine oder andere anschauliche Antwort auf ihre Warum-Fragen finden dürften. Und mit Hilfe der Eltern oder anderen Erwachsenen gilt das auch für die wissbegierigen jüngeren Schulkinder.

Im "Labor" steht denn auch gleich Experimentieren und Selbermachen auf dem Programm. Da wird dann z.B. "Wasser verbogen", "Licht gekrümmt", ein "Motorboot aus Papier", ein "Luftballon-Aufblas-Automat" oder ein "Büchsentelefon" gebaut, werden "Kartentricks" und "Zaubereien" geübt und mit Hilfe der (scheinbaren) "Flaschen-Telepathie" Münzen von einem Ort zum anderen bewegt. Bei all dem kommen Antworten auf die Frage "Wie funktioniert das?" nie zu kurz. Dazu gesellen sich Erklärungen, wie eine "Ampel" oder ein "Airbag" funktioniert, was passiert, wenn sich "Wasser erwärmt" oder wie die "Wetterkarte" zu lesen ist. Ergänzend dazu gibt's "Buchtipps" und bietet die Rubrik "WieWas" Antworten auf weitere Fragen und so manchen Tipp für einen Versuch zum Nach- und Selbermachen. Erforscht wird hier unter anderem, was beim Schlittschuhlaufen passiert, wie eine Glühbirne oder eine Toilette funktioniert, was Schall ist und was bei einer Kerze brennt und was hingegen leuchtet.

Die "Sternwarte" ermöglicht einen noch weiteren Blick über den Tellerrand, genauer gesagt: den Blick ins Universum. Vor der Teleskoplinse sehen wir unser Sonnensystem und erfahren zum Beispiel, welche Planeten dazu gehören, wie weit die Sonne von der Erde entfernt ist, warum der Mars auch "roter Planet" genannt wird, was Kometen und Meteoriten sind, wie groß der Jupiter ist und warum es auf der Erde Tag und Nacht und Winter und Sommer gibt. Neben anschaulichen Erklärungen und harten Fakten laden viele beeindruckende Bilder und Fotos auf die "Sternwarte" ein.<br><br>Unter dem Stichwort "Geschichte" führt die Reise in die Vergangenheit. Das Schaffen und Wirken von Archimedes, Galileo Galilei, Wilhelm Conrad Röntgen und von Marie Curie, der übrigens einzig berühmten Frau unter den Physikern, findet hier zum Beispiel Erwähnung. Die Naturwissenschaftler stellen sich selbst vor, erzählen aus ihrem Leben und erklären, welchen Dingen sie auf den Grund gegangen sind, was sie entdeckt und was sie erfunden haben. Der Bau des "Zeppelin", die "Geschichte unserer Zeitmessung" kommen außerdem zur Sprache, und auch das "Perpetuum Mobile", das - kurz erklärt - den Traum der Menschen nach einer Maschine verkörpert, "die Energie in unbegrenzten Mengen liefert". All das ist für Kinder insgesamt gut aufbereitet, nett zu lesen und mit Comicbildern oder Fotos aufgelockert.

Ein gut besuchtes moderiertes "Forum", das sich "für Eltern und Lehrkräfte" öffnet, "Allgemeine Fragen zur Physik" behandelt und "Physik for Kids" vorbehalten ist, ein "email"-Formular für Fragen ans Team, eine kommentierte Liste mit "Links" auf für Kinder gedachte und sparsam, aber gut ausgewählte Internetangebote sowie eine "Hilfe"-Funktion zum Zurechtfinden in der Welt der "Physikkids" sind weitere Bestandteile dieser Website. Und zu guter Letzt klärt das "Impressum" über die Hintergründe ihrer Entstehung auf und wer zum vergangenen und aktuellen Team gehört(e). Haben sich die Teammitglieder in den Anfängen von "Physik für Kids" noch persönlich vorgestellt, so ist die Vorstellung heute nur noch eine Auflistung der Namen, arg textlastig und für Kinder wenig interessant. Schade. Dafür gibt es jetzt aber ein Fotoalbum zu den Aktivitäten des Teams an verschiedenen Schulen. Denn die Website "Physik für Kids" ist Bestandteil eines didaktischen Konzepts, in dem Kinder im Grundschulalter naturwissenschaftliche Vorgänge selbst erforschen können. Wie sie dabei den Dingen auf den Grund gehen dokumentiert das Fotoalbum. Aus medienpädagogischer Warte sei zu diesem Album aber angemerkt, dass die Veröffentlichung von Kinderfotos im Internet nicht ganz unproblematisch ist. Denn nun hat ein jeder Zugriff darauf und damit auch die Möglichkeit, die Fotos zu verfremden und in andere Inhalte einzubinden.

Davon aber abgesehen ist die Website "Physik für Kids" liebevoll gemacht. Auf anschaulichste und einfachste Weise bringt sie Kindern komplizierte Dinge nahe, stillt ihren Wissensdurst und macht ihnen zugleich Lust auf mehr. Weder anbiedernd noch schulmeisterhaft spricht das Webteam dabei mit seinen jungen Gästen, deren feines Gespür für falsche Töne niemand unterschätzen sollte. Fazit: "Physik für Kids" überzeugt als eine gut durchdachte Wissensseite für Kinder.

Gesamtbewertung

• sehr empfehlenswert