Kids-Cat

Kommentar zur Gestaltung

Schriftgröße, -farben und Hintergrund sind zwar lesefreundlich, insgesamt wirkt das Seitenlayout aber überladen. Da zudem etliche der Haupt- und Unterrubriken identische Inhalte haben, können Kindern beim Navigieren Orientierungsprobleme entstehen.

Zusammenfassung

Bei "Kids-Cat" ist eine Menge geboten. Denn - so verkünden die Macher sogleich auf der Startseite - "neben Spiel und Spaß stehen Information und Beratung im Mittelpunkt unseres Angebotes". Dieses Angebot richtet sich nicht nur an "Kinder", sondern auch an "Jugendliche", an "Eltern" und an "Schulen". Kurz: ein Angebot für Heranwachsende und Erwachsene, rund ums Großwerden, Elternsein und um den Schulalltag.

Der Mausklick auf die Seite "Kinderportal" fördert jede Menge Unterrubriken zutage. Mit kniffligen und weniger kniffligen Fragen zu allerlei Wissens- und Unterhaltungsthemen fordert zum Beispiel die "Quiz-Ecke" heraus, während das "Schülerportal" u.a. mit Hausaufgabenhilfen glänzt. Die "Witz-Ecke", ganze 37 "Online-Spiele", "SOS-Adressen", "Sicherheitstipps" für das Verhalten im Internet, "Geschichten" für Kinder und von Kindern, "Büchertipps", ein "Surfkurs" zum Zurechtfinden auf den "Kids-Cat"-Seiten und noch einiges mehr sind die weiteren Angebote für Kinder. Die können sich außerdem eine kostenlose E-Mail-Adresse zulegen, mit anderen Mädchen und Jungen in den "Foren" oder im "KIDS-CHAT" plaudern, in der "Kummerbox" ihre Sorgen und Fragen loswerden und sich vom "Kids-Cat"-Team bzw. von einer Fachpsychologin Rat und Trost holen. Zu all dem besteht noch die Gelegenheit, sich als "Webautor" zu betätigen und eine eigene Geschichte bei "Kids-Cat" zu veröffentlichen. Dafür steht ein Formular bereit, das lobenswerterweise nur Paswort und Nickname wissen möchte.

Ein vielfältiges Angebot könnte man meinen. Doch stimmt das nur auf den ersten Blick. Denn die meisten der Angebote für Kinder tummeln sich auch auf der "Startseite", wo sie als eigenständige Rubriken für alle Besucherinnen und Besucher von "Kids-Cat" gedacht und zugänglich sind. Vor allem aber sind die Angebote des Kinderportals und "Jugendportals" nahezu identisch. Mit anderen Worten: Inhalte, die sich eigens an Kinder bzw. an Jugendliche richten, hat "Kids-Cat" - bis auf wenige Ausnahmen - nicht zu bieten. Vielmehr sind die verschiedenen Seiten gleich mehrfach vorhanden und stehen zum Teil mal mit diesem, mal mit jenem Titel als Haupt- oder Unterrubrik für den Mausklick bereit. Kindern (und nicht nur ihnen) dürfte es da schwer fallen, den Überblick zu bewahren und beim Navigieren auf Kurs zu bleiben. Was wiederum dem selbstformulierten Anspruch der Macher, eine "einfache Web-Navigation zum einfachen Erlernen des Umgangs mit dem Internet" anzubieten, alles andere als entgegenkommt. Weniger (Inhalt) wäre da - wie so häufig - mehr gewesen.

Mehr noch aber als die zum Teil verwirrende Fülle der "Kids-Cat"-Seiten sticht diet "Singlebörse" negativ ins Auge. Hier können sich junge Menschen bis 24 Jahre auf ParternerInnensuche begeben, und das mit allen Informationen, die vermeintlich dazu gehören, auch mit einem Foto. Nicht nur unter Datenschutzaspekten auch im Hinblick auf den Kinder- und Jugendschutz ist eine derartige öffentliche Zur-Schau-Stellung von Heranwachsenden äußerst problematisch und sie konterkariert im höchsten Maße die Sicherheitstipps, wie sie "Kids-Cat" seinen jungen Gästen und ihren Eltern ans Herz legt. Und schließlich findet Werbung auf den "Kids-Cat"-Seiten nicht zu knapp statt, dies nicht nur als Bannerwerbung, sondern auch in Form von etlichen Verweisen auf kommerzielle Anbieter.

So hat "Kids-Cat" zwar viel an Wissen, Unterhaltung, Kommunikation und Interaktion zu bieten, aus medienpädagogischer Sicht ist die Website trotzdem aber nur ein eingeschränkt brauchbares Angebot für Kinder.

Gesamtbewertung

• gerade noch empfehlenswert