Helles-Koepfchen.de

Kommentar zur Gestaltung

"Helles Köpfchen" präsentiert seinen redaktionellen Teil durchweg übersichtlich und ansprechend. Während Farben, Symbole und die Aktivitäten der Glühbirne die Inhalte der verschiedenen Rubriken kennzeichnen, hält der Navigationspfad stets wegweisende Informationen bereit. Auch noch nicht so internetgeübte Kinder können sich hier schnell zurechtfinden. Alle Texte sind zudem lesefreundlich gestaltet und stehen zum Ausdrucken bereit. Der Suchmaschine hingegen fehlen insbesondere Hinweise und Hilfen zur Nutzung.

Zusammenfassung

Die "Blinde Kuh" und "milkoon" sind anerkannte Portale und Suchmaschinen für Kinder und bereits "alte Hasen" im Geschäft. Nun haben sie Gesellschaft bekommen, und zwar in Form einer munteren Glühbirne. "Helles Köpfchen" lautet ihr Name und seit Herbst 2004 hält sie für Kinder zwischen 8 und 14 Jahren nicht nur eine Suchmaschine bereit, sondern auch allerlei Wissen, Unterhaltendes und Tipps.

Die "Nachrichten" berichten über tagesaktuelle gesellschaftliche und politische Ereignisse, von der Oscar-Preisverleihung bis hin zur Visa-Affäre des deutschen Außenministers. Aber auch weniger "spektakuläre" Themen wie "Kinderarmut in Deutschland" oder der "Tod des Begründers von Amnesty International" finden hier Erwähnung. Dazu gibt es Hintergrundinformationen und allerlei "Wissen" rund um Geschichte, Kultur, Technik, Computer und andere Sachthemen. Der Beitrag "Auschwitz – das deutsche Verbrechen" beweist außerdem, dass die Redaktion selbst schwierige Themen nicht ausspart und diese obendrein kindgerecht aufzubereiten vermag. Die Redaktion, das ist ein sechsköpfiges Team, dem Webdesigner ebenso wie journalistisch und pädagogisch Erfahrene angehören. Die hier versammelten Fachkompetenzen schlagen sich augenscheinlich auch auf Aufbau und Gestaltung der Seiten positiv nieder. Bis in den letzten Winkel sind diese konsequent durchdacht und an der kindlichen Auffassungsgabe orientiert.

Eine umfangreiche Zusammenstellung von Freizeittipps, ein Mix aus verschiedenen Online-Spielen (mit Links auf die Spielangebote anderer Seiten) und ein Fundus an Anregungen zum Malen, Basteln und Selbermachen runden den insgesamt liebevoll dargebotenen und gelungenen redaktionellen Teil im "Hellen Köpfchen" ab. Ferner finden Eltern hier Informationen zum Thema "Kinder und Internet" (für die scheinbar die Ausführungen der "Blinden Kuh" Pate standen), zudem einige thematisch geordnete Verweise auf für sie interessante Online-Angebote.

Bleibt noch die Kindersuchmaschine. Als eigentliches Herzstück der Website listet sie nur solche Angebote auf, die zuvor von der Redaktion auf ihren Gehalt und ihre Tauglichkeit hin für Kinder überprüft wurden. Das ist zweifelsohne ein positives Merkmal der Suchmaschine, das v.a. besorgte Eltern beruhigen dürfte. Aus Kinderperspektive birgt sie aber leider (noch) so manche Tücke. Denn es fehlt ihr zum einen an konkreten Angaben und Hinweisen zu ihrer Nutzung und zum anderen an Hilfen zur eingrenzenden Suche. Tippen Kinder beispielweise den (weitläufigen) Begriff "Pferd" in das Suchfeld ein, erhalten sie als Ergebnis eine Trefferliste mit immerhin über 160 Einträgen, die noch dazu fast ausschließlich auf Seiten aus den Internetangeboten "SWR Kindernetz" und "Radio Lilipuz" verweisen, eine Auffälligkeit, die im Übrigen auch auf die Ergebnisse zu anderen Suchbegriffen zutrifft. Kurzum: Die Suchmaschine ist sowohl hinischtlich ihrer Werkzeuge als auch ihrer Inhalte noch verbesserungsbedürftig. Den Gesamteindruck der Website soll das aber nicht wesentlich schmälern, zumal im redaktionellen Teil viele der Beiträge mit gut ausgesuchten Link- und Querverweisen zum jeweiligen Thema ausgestattet sind.

Abschließend bleibt nur zu hoffen, dass das "Helle Köpfchen" nicht zur "Matten Birne" wird, weil es - wie so viele andere vor ihm - dem kommerziellen Trend des Internets folgt oder folgen muss. Ein kostenpflichtiges Clubangebot mit erweiterten Inhalten ist nämlich angedacht, und schon jetzt ist auf der Startseite zeitweise kommerziell orientierte Bannerwerbung zu entdecken.

Gesamtbewertung

• empfehlenswert