Die Internauten

Kommentar zur Gestaltung

Die Startseite präsentiert sich ansprechend und übersichtlich. Die Animationsfilme zu den Abenteuern des "Internauten-Team" sorgen für Abwechslung und lockern das informative Angebot der Website auf. Leider hält sie ihre Übersichtlichkeit nicht in allen Bereichen konsequent durch. Zu Orientierungsproblemen kann es besonders durch das Öffnen neuer Browserfenster bei den Linktipps kommen.

Zusammenfassung

Die "Internauten",  das sind Rio, Nina, Ben und der Außerirdische GliGli. Furchtlos setzen sie sich für ein sicheres Internet ein und legen allerlei Missetätern das Handwerk. Sie vertreiben "eiskalte Trojaner", verfolgen die "Dialer-Mafia" und schützen sorglose Chatter vor bösen Überraschungen. In der Internautenzentrale laufen die Fäden für ihre Mission zusammen und dank modernster Technik kommen sie jedem Internetverbrechen sofort auf die Spur.

Die kurzen Geschichten rund um die Heldentruppe sind Teil des Projektes "Deutschland sicher im Netz", das im Januar 2005 gegründet wurde. Zu der Initiative gehören neben zahlreichen weiteren Koalitionspartnern die Freiwillige Selbstkontrolle der Multimedia-Diensteanbieter e.V.(FSM), das Deutsche Kinderhilfswerk und Microsoft Network (MSN) Deutschland. Hauptanliegen aller Beteiligten ist es, Kinder zum Thema Sicherheit im Internet aufzuklären und sie zu einem kompetenten Umgang mit dem world wide web zu befähigen.

Im Mittelpunkt stehen die Abenteuer der "Internauten". Als unterhaltsame Cartoons verpackt geben sie Kindern nötiges Wissen an die Hand, um im weltweiten Netz Stolperfallen zu erkennen und sie (sicher) zu umgehen. Ob Chat, Messenger, Download, E-Mail oder Suchmaschinen, alle wesentlichen Angebote des Internets finden in den Geschichten Beachtung. Dazu gibt's tiefergehende Informationen sowie noch mehr Wissenswertes zu den Tücken der Handynutzung, zum Erkennen und Beurteilen von Werbebotschaften und zum Umgang mit dem Taschengeld. Ein moderierter Chat, ein paar kleine Spielangebote, Berichte über aktuelles Nachrichtengeschehen, Buchempfehlungen und Filmtipps sowie eine Liste mit ausgewählten Links runden das Angebot der "Internauten" ab. Auch die Eltern kommen nicht zu kurz. Für sie finden sich in einem abgetrennten Bereich allerlei Informationen, um die sich Link- und andere Tipps gruppieren.

Kurzum: Die "Internauten" sind ein durchaus gelungenes Angebot, um Kinder (und  Eltern) für den wichtigen Aspekt Sicherheit zu sensibilisieren. Wünschenswert wäre es allerdings gewesen, wenn die Figuren in den Cartoons auch hörbar sprechen könnten, statt sich nur über textgefüllte Sprechblasen zu Wort zu melden. Dadurch wären die Abenteuer der vier Helden nicht nur spannender, ihre Botschaften könnten bei den Kindern auch auf offene Ohren stoßen, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Der Chat wiederum ist nicht nur gut versteckt, Hinweise dazu, wann er seine Pforten geöffnet hat (offensichtlich alle Tage) sucht man ebenso vergebens wie Chatregeln und Sicherheitstipps. Freilich, bei den "Internauten" geht's ausschließlich um das Thema Sicherheit. Umso mehr vermisst man aber beim eigenen Chat die dafür notwendigen Hinweise an die Kinder. Gut lesbar neben dem Chateingang platziert könnten sie die "Internauten" mit besten Beispiel voran gehen lassen und die Kinder noch einmal mehr in punkto Sicherheit stärken.

Kleinere Mängel weist auch die Navigation auf. So öffnen sich verlinkte Seiten häufig, und ohne eigenen Hinweis dazu, im eigenen Browserfenster, was bei Kindern unter Umständen dazu führen kann, die Orientierung zu verlieren und den Weg zu den "Internauten" nicht mehr zurück zu finden.

Nur am Rande sei noch erwähnt, dass die "Geschichte der Internauten" als historischer Rückblick nicht so recht überzeugend und stimmig daher kommt. Warum sich junge Menschen aus aller Welt zusammen getan haben und welche Funktion Mr. B., der Gründer dieser Vereinigung, in den Missionen hat bleibt im Nebulösen verborgen. Die Tatsache, dass sich Mr. B. als der große Unbekannte präsentiert konterkariert zudem ein wenig das Engagement der "Internauten" für ein faires (sprich durchschaubares) Internet. Und was die angebliche Webcam betrifft, mit der die Kinder scheinbar sehen können, was sich auf dem Dach der Internautenzentrale tut, so lässt sich zu dieser nur so viel sagen: Sie ist Bestandteil der Cartoons. Von einer Webcam im eigentlichen Sinne kann darum nicht die Rede sein, was Internetneulingen vielleicht hätte erklärt werden müssen.

Abgesehen von diesen "Schwächen" besticht die Website "Internauten" aber wie gesagt durch ihr Anliegen und ihre ansprechende Aufbereitung der Inhalte. Positiv zu werten sind auch die umfangreichen Informationen für Eltern. Die vorgebrachte Kritik versteht sich darum als Anregung zur Verbesserung.

Gesamtbewertung

• empfehlenswert