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Vorlesegeschichte "Hund und Klette"

Die Vorlesegeschichte wurde als anschaulicher Einstieg für das Praxisprojekt entwickelt. Kindergarten-, Vorschul- und Grundschulkinder erleben mit den Protagonisten, wie eine Pflanze zu einer wichtigen Erfindung führte: von der Klette zum Klettverschluss.

"Hund und Klette – Die Sache hat einen Haken."

Wie alles begann

Es war an einem Nachmittag im Jahr 1941 in der Schweiz. Hier lebte George de Mestral, ein Ingenieur. George hörte seine Hunde jammern. "Also, dann gehe ich wohl mal besser mit den Hunden spazieren", sagte er sich. "Komm Miffy! Komm Claire!". Die Hunde kamen angewedelt und hüpften vor Freude an ihm hoch.

George Mestral war 44 Jahre und lief sehr gerne mit seinen Hunden durch die Natur. Es war schönes Wetter, und während George seinen Lieblingswanderweg nahm, sprangen und liefen Miffy und Claire durch die hohen Wiesen neben ihm her. Sie tollten und rollten auf der Wiese herum, auf der viele Blumen blühten. George ging hier auch gern zum Jagen und kannte sich gut mit Pflanzen und Tieren aus.

Blühende Klette © CC Christian Fischer
Blühende Klette

Kletten im Fell

Nach kurzer Zeit bemerkte George, dass an seinen Hunden lauter grüne Kugeln hingen. Als er näher kam, sah er auch schon, was passiert war: An Miffys und Claires Fellen hingen Kletten. Sie schienen trotz des wilden Herumtollens der Hunde nicht abzufallen und George beschloss, sie sich genauer anzuschauen. "Sitz!", rief er, und begann, die Kletten aus den Fellen zu ziehen. "Hm, die Kletten sitzen sehr fest", dachte er bei sich. Den beiden Hunden gefiel das feste Ziehen an ihrem Fell gar nicht. Aber sie hielten still, bis alle Kletten entfernt waren. George hob einige Kletten vom Boden auf und betrachtete sie. Auch an seinem Hosenbein hatten sich unten einige Kletten auf dem Weg durch die Wiese festgeklammert. "Wie kann es sein, dass die Kletten sich so gut an meinen Hunden undmeiner Hose festhalten können?", überlegte er.

Genaue Beobachtung

Schon als kleiner Junge hatte George begonnen, Sachen zu erfinden und zu erforschen. Die Kletten brachten seinen Forschergeist nun auf Hochtouren. "Also, die Kletten muss ich mir doch mal näher anschauen." Er lief schnell mit Miffy und Claire nach Hause. Dort legte er eine Klette unter sein Mikroskop. Ein Mikroskop kann Gegenstände stark vergrößert darstellen und George konnte selbst die kleinsten Teilchen der Klette gut sehen. "Aha, das an der Klette sind gar keine Stacheln, sondern Haken", murmelte er. Er hatte das Geheimnis der Kletten entdeckt: Sie bestehen aus vielen kleinen Haken, mit denen sie sich schnell und stark an Fell oder Stoff festklammen.

"Also, für Miffy und Claire ist das nichts. Die Kletten tun ihnen weh", überlegte George. "Aber es ist doch trotzdem eine tolle Entdeckung, das so viele kleine Haken so fest an meiner Hose kleben und nur abgehen, wenn ich fest ziehe. Das könnten wir Menschen doch gebrauchen, dass etwas gut zusammenhält, aber auch wieder abgemacht werden kann."

Klettverschluss © GNU Ryj
Der moderne Klettverschluss

Der Klettverschluss

George Mestral schoss eine gute Idee durch den Kopf. Er bastelte aus Stoffen zwei Bänder, eines mit kleinen biegsamen Haken wie bei der Klette und eines mit kleinen Schlaufen wie beim Stoff der Hose. So erfand er den Klettverschluss. Zehn Jahre lang probierte George immer wieder, Klettverschlüsse zu verbinden und wieder zu öffnen, bis es irgendwann richtig gut funktionierte. Dabei war George Mistral sehr stolz auf Miffy und Claire, denn seine Hunde hatten ihn zu dieser Entdeckung geführt. Als er seinen Klettverschluss nicht mehr weiter verbessern konnte, überlegten George und viele andere kluge Köpfe sich, wo wir Menschen in unserem Leben überall Klettverschlüsse gebrauchen können. Heute finden sich an vielen Gegenständen Klettverschlüsse. Kennst du Beispiele? Hast du schon einmal Klettverschlüsse gesehen oder benutzt?

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