Anni und Fred bei den Rittern

In dem Spiel "Abenteuer Zeitmaschine - Anni und Fred bei den Rittern" bringt die Zeitmaschine von Freds Onkel die beiden Hauptfiguren in die Zeit der Ritter und Burgen. Im Mittelalter erwarten die beiden spannende Spiele und viele Informationen rund um die Ritterzeit und das Leben auf der Burg.

Bevor das Spiel beginnt, müssen die Spielerinnen oder Spieler entweder in die Rolle von Fred oder in die von Anni schlüpfen. Aus Sicht der gendersensiblen Erziehung ist dies ein guter Einstieg ins Spiel, denn als Fred werden die Kinder aufgefordert, einen Ritter auszusuchen und nach eigenen Wünschen auszustaffieren, als Anni suchen sie sich ein Burgfräulein aus. Es ist nicht bei allen Computerspielen möglich, einen männlichen beziehungsweise weiblichen Protagonisten zu wählen. So eröffnet das Spiel den Kindern die Möglichkeit, mit Identitäten zu experimentieren - eine wertvolle Erfahrung.

Geduld und Zeit müssen schon vorhanden sein

Fred und Anni haben verschiedene Vorstellungen über das Leben der Ritter und Burgfräulein und beschließen, die Zeitmaschine ihres Onkels zu nutzen, um das sagenumwobene Mittelalter zu erkunden. Bevor sie jedoch die Zeitmaschine starten können, um ihren Fragen nachzugehen, benötigen sie einen Zündschlüssel. Diesen zu finden, ist die erste Herausforderung. Die Suche nach dem Zündschlüssel beginnt und die Geduld der Spieler und Spielerinnen wird das erste Mal hart auf die Probe gestellt. Wer den Schlüssel dann endlich findet, darf die Zeitreise starten. Für Kinder, die in ihrer Einrichtung für das Spielen am Computer nur eine begrenzte Zeit zur Verfügung haben (meistens circa 20 Minuten), könnte das ein Problem sein. Eventuell kann die pädagogische Fachkraft hier Hilfestellung geben.

Spiele knüpfen an Kinderinteressen an

Anni und Fred landen mit der Zeitmaschine in einer Burg und treffen auf den Pagen, Karl von Katzenbach. Die zwei Kinder bemerken, dass ihre Zeitmaschine durch die unsanfte Landung kaputt gegangen ist. Karl von Katzenbach, ein wohlerzogener Junge, verspricht ihnen seine Hilfe. Anni und Fred erkunden nun die Burg und machen sich auf die Suche nach geeigneten Ersatzteilen. Diese erhalten sie, wenn sie verschiedene Aufgaben lösen. Die erspielten Ersatzteile werden immer in die Zeitmaschine eingebaut, so sehen die Mädchen und Jungen, welche Teile fehlen, beziehungsweise welche Aufgaben noch bestritten werden müssen. Die Zeitmaschine funktioniert erst wieder, wenn alle Ersatzteile fertig montiert sind. Erst dann können Anni und Fred die Heimreise antreten.

Eine interessante Geschichte mit vielen Lerninhalten

Das Spiel bietet eine interessante und spannende Geschichte für die Kinder: In den die Spiele flankierenden Erzählungen erfahren die Mädchen und Jungen nebenbei allerhand Wissenswertes über das Leben auf einer Burg und über die Ritterzeit. Die Spiele sind sehr unterschiedlich und kommen den kindlichen Interessen entgegen. Beispielsweise müssen die Spielerinnen und Spieler beim Armbrustschießen ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen, sich mit einer Fackel in einem dunklen Raum orientieren, den Weg aus einem Labyrinth finden und dabei keine Angst vor dem Schlossgespenst haben oder ein Ritterquiz mit recht schwierigen Fragen meistern.

Ist das Spiel für Kindergartenkinder geeignet?

Diese Lernsoftware bietet viel Abwechslung und interessante Anregungen; sowohl Mädchen als auch Jungen finden hier lustige und spannende Angebote. Besonders die jüngeren Kinder sind jedoch nicht immer in der Lage, den Handlungsverlauf der Geschichte zu durchschauen und sich in der Burg zu orientieren. Sie probieren einige Spiele mehr oder minder wahllos aus und sobald ihr Interesse erlischt, steigen sie wieder aus. Die größeren Kinder (fünf bis sechs Jahre) verstehen in der Regel die Aufgabenstellungen und machen sich gezielt auf die Suche nach den Ersatzteilen. Weil es leider nur circa sechs Ritter und sechs Burgfräulein zur Auswahl gibt, müssen eventuell manche Spielfiguren doppelt besetzt werden. Das kann zum Beispiel so geregelt werden, dass Freunde zusammen eine Figur spielen und so die Abenteuer gemeinsam bestehen. Der lange Vorspann, also die Suche nach dem Schlüssel, fordert Geduld und es gibt durchaus Kinder, die hier vorzeitig "das Handtuch werfen".

Kurzinformationen

Fazit

Es handelt sich bei dieser Software um ein komplexes und spannendes Spiel, das erkundet werden will. Für Kinder, die die Handlung noch nicht erfassen, bietet es jedoch auch genügend Spielmöglichkeiten und ist deshalb ebenso geeignet. Die Jungen und Mädchen erhalten interessante Informationen rund um das Leben auf der mittelalterlichen Burg und können sich die Inhalte spielerisch aneignen. Um das Spiel komplett durchzuspielen, brauchen die Kinder eine ganze Weile - hier ist seitens des pädagogischen Fachpersonals Fingerspitzengefühl und eine gute Zeiteinteilung gefragt.

Informationen zur Autorin

Elisabeth Schallhart ist Kindergartenpädagogin in Tirol/Österreich und Diplom-Pädagogin mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik und Kommunikationskultur. Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit der Förderung von Medienkompetenz im Kindergartenalter, der Förderung medienpädagogischer Kompetenzen von Erziehenden und mit der Ausarbeitung und Durchführung von medienpädagogischen Angeboten im Kindergartenalltag.

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