Emil und Pauline auf dem Land

Konzentration, Aufmerksamkeit und logisches Denken: Die Lernsoftware "Emil und Pauline auf dem Land" will Kinder im Vorschulalter auf die Schule vorbereiten und helfen, den Umgang mit Computern zu erlernen. Liebevoll gestaltete Suchspiele versprechen Abwechslung und unterhaltsames Lernen.

Emil und Pauline, der freundliche Eisbär und die sympathische Pinguindame, haben schon viele Lernspiele vorgestellt: Zum Zweck des unterhaltsamen Lernens besuchten sie den Zoo, einen Spielplatz, einen Bauernhof, waren mit Piraten unterwegs und vieles mehr. Das neueste Angebot der preisgekrönten Reihe heißt "Emil und Pauline auf dem Land" und richtet sich an Kinder im Vorschulalter.

Das Spiel

Auf drei liebevoll gestalteten Wimmelbildern lassen sich neun unterschiedliche Suchspiele finden. Auf einem idyllisch gelegenen Bauernhof, in der Bauernstube der Hasenfamilie oder in einer Scheune, in der nicht nur das Mäuschen piepst, sondern auch andere Tiere zu Hause sind, gibt es für die Kinder viel zu entdecken. Schon allein das Betrachten der Bilder wird den Mädchen und Jungen viel Freude bereiten. Doch natürlich haben Emil und Pauline noch mehr zu bieten: Konzentration, aufmerksames Zuhören und Hinschauen sind gefragt, um Geräusche von Tieren und Gegenständen zu erraten, Bildausschnitte zu erkennen, Puzzles zusammenzusetzen und auf die Laute in verschiedenen Wörtern zu achten.

Installation, Navigation und Menüführung

Die CD-ROM muss installiert werden, das geht zwar schnell und unproblematisch, dennoch wird hier die Hilfe von Erwachsenen erforderlich sein. Da das Angebot überschaubar und gut strukturiert ist, vor allem aber die Navigation sehr einfach gehalten ist, werden sich Vorschulkinder schnell zurecht finden.

Inhalt und Ablauf des Spiels

Ein durchdachtes Hilfe-System lässt keinen Frust aufkommen

Nach der einfach zu handhabenden Installation der CD-ROM können die jungen Computeranfängerinnen und -anfänger entscheiden, mit welchem Tier sie spielen möchten. Zur Auswahl stehen Frosch, Hahn, Kuh und Katze. Sobald das Tier ausgewählt ist, geben Emil und Pauline eine Einführung und erklären wie es weiter geht. Emil zeigt zunächst sein "allerliebstes Lieblingsspiel": Geräusche erraten. Und Pauline erklärt, wie sich die Kinder Hilfe holen können, zum Beispiel über den "Erste-Hilfe-Kasten" am oberen Bildschirmrand. So wird den Jungen und Mädchen der Einstieg leicht gemacht und sie können sich schnell orientieren. Bei Fehlern meldet sich Emil zu Wort - "Halt, hier stimmt was nicht!" - und Pauline hilft, mit den vom Topfschlagen bekannten "heiß-kalt-Tipps" das Gesuchte im Wimmelbild zu finden. Wenn es den Kindern mehrmals nicht gelingt, das richtige Tier oder den Gegenstand zu finden, erhalten sie die Auflösung.

Vorteilhaft: keine fortlaufende Spielhandlung

Ob beim Taschenlampen-Spiel, bei dem bestimmte Dinge in einem dunklen Raum gesucht werden müssen, beim Puzzlen oder Geräusche erraten: Alle Spiele sind ähnlich aufgebaut und kommen in unterschiedlichen Variationen in den drei Wimmelbildern vor. Es ist möglich, die Spiele unabhängig voneinander zu spielen, sie bauen nicht aufeinander auf und es gibt keine fortlaufende Spielhandlung. So können die Kinder nach Lust und Laune die Szenarien wechseln und sich für unterschiedliche Spiele entscheiden. Es ist außerdem möglich, ein Spiel mehrmals zu spielen.

Gestaltung

Emil und Pauline sind zwei sympathische Identifikationsfiguren. Mit gut verständlichen Erklärungen, von angenehmen Stimmen gesprochen, führen sie durch die Angebote der Lernsoftware. Eindeutig erkennbare Symbole, wie zum Beispiel der Erste-Hilfe-Kasten, eine offene Tür, die für das Verlassen des Spiels steht, oder die Lupe, über die man zu den Spielen kommt, erleichtern den Computeranfängerinnen und –anfängern die Orientierung. Die Wimmelbilder sind ausgesprochen liebevoll gestaltet und laden zum längeren Betrachten ein. Kleine nette Animationen und Geräusche wie Glockenläuten, Vogelgezwitscher oder das Surren einer Mücke runden die ansprechende Gestaltung ab und machen Lust darauf, die Spielangebote zu entdecken.

Einsatzmöglichkeiten

"Emil und Pauline auf dem Land" richtet sich an Kinder im Alter zwischen fünf und sieben Jahren. Mit Spielen, die Konzentration, Aufmerksamkeit und logisches Denken fördern, ist die Software als schulvorbereitendes Angebot konzipiert. So kann die Lernsoftware als ein Baustein im Rahmen von Transitionsprojekten in einer Kindertagesstätte eingesetzt werden. Doch sollte dabei die Bedeutung des kognitiven Lernens mittels Lernsoftware nicht überschätzt werden, denn für einen gelungenen Schulstart sind unter Umständen soziale Kompetenzen wichtiger. Dennoch: Die Lernspiele von Emil und Pauline sind, auch ohne die explizite Ausrichtung auf die Förderung von schultauglichen Fähigkeiten, sinnvoll in Kindertagesstätten einzusetzen und durchaus empfehlenswert. Denn so können die Kinder im ersten Umgang mit Computer und Computerspielen qualitativ Hochwertiges kennenlernen und werden gleichzeitig in ihrer Medienkompetenz gefördert.

Kurzinformationen

Fazit

Die "Emil und Pauline Reihe" bleibt auch bei diesem Angebot für Vorschulkinder ihrem bewährten Stil treu. Die knuddeligen sympathischen Spielfiguren begleiten die Kinder durch abwechslungsreiche Lernspiele, die durchweg für die angesprochene Altersgruppe passend und stimmig sind. Ebenso wie die überzeugenden Inhalte bestätigt auch die ansprechende Grafik den guten Ruf und die Qualität der Lernsoftware.

Informationen zur Autorin

Doris Schalles-Öttl ist Diplom-Pädagogin und Medienpädagogin. Sie arbeitet als Dozentin für Medienpädagogik an der Katholischen Fachakademie für Sozialpädagogik, München, und ist freiberuflich tätig, unter anderem für Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V.

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