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Projekt "Natur-Wissen schaffen"

Mit dem Projekt "Natur-Wissen schaffen" unterstützt die Deutsche Telekom Stiftung Erzieherinnen und Erzieher dabei, die Bildungsbereiche Mathematik, Naturwissenschaften, Technik und Medien in ihrer täglichen pädagogischen Arbeit umzusetzen.

In der bildungspolitischen Diskussion hat sich – gestützt auf entwicklungspsychologische und erziehungswissenschaftliche Erkenntnisse – die Auffassung durchgesetzt, dass die Bildung von Kindern nicht erst mit dem Eintritt in die Bildungsinstitution Schule beginnt. Vielmehr erkunden sie von Geburt an ihre Umwelt aktiv und entwickeln in Interaktion mit ihren Bezugspersonen Kompetenzen und Verständnis für die Welt, in der sie leben.

Bildungsort Kita

In dieser Diskussion werden Kindertageseinrichtungen zunehmend als Bildungsorte begriffen, die - neben dem ersten und wichtigsten Lernort Familie – eine zentrale Rolle für den Start in eine gelingende Bildungsbiografie spielen. Diese veränderte Sicht auf Kindertageseinrichtungen spiegelt sich auch darin, dass nun alle Bundesländer Bildungspläne für den Elementarbereich vorgelegt haben.

Bildungspläne im Elementarbereich und deren Umsetzung

Die im Projekt "Natur-Wissen schaffen" entwickelten Materialien schließen die Lücke zwischen den Anforderungen der Bildungspläne im Elementarbereich und der Umsetzung durch die Fachkräfte in konkretes pädagogisches Handeln. Erzieherinnen und Erzieher werden dabei unterstützt, die Bildungsbereiche Mathematik, Naturwissenschaften, Technik und Medien in ihrer täglichen pädagogischen Arbeit umzusetzen und die Bildungsprozesse der Kinder zu dokumentieren. Dazu werden am Beispiel dieser Bildungsbereiche Prinzipien und pädagogisch-didaktische Methoden erläutert, die einer professionellen Gestaltung von Bildungsprozessen zu Grunde liegen.

Kinder gärtnern, © Natur-Wissen schaffenKinder mit einer Perlen-Rechenmaschine  © Natur-Wissen schaffen
Kinder säen und ernten im Garten ...
 
... und orientieren sich in der Welt der Zahlen.
 

Handreichungen zu den einzelnen Bildungsbereichen

Kooperation mit 25 Piloteinrichtungen

Dazu erarbeitete ein Team an der Universität Bremen unter der Leitung von Prof. Dr. mult. Wassilios E. Fthenakis Handreichungen zu den einzelnen Bildungsbereichen und zur Dokumentation von Bildungsprozessen. Die Entwicklung dieser Handreichungen erfolgte in enger Zusammenarbeit mit 25 Piloteinrichtungen aus ganz Deutschland.

Die Handreichungen sind als Fachbuchreihe im Bildungsverlag EINS erschienen

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"Natur-Wissen schaffen" - Band 1 - 6
Darstellung und Bestellmöglichkeiten der einzelnen Bände aus der Reihe "Natur-Wissen schaffen".

Implementierung

Zweite Phase des Projekts

Seit Beginn der zweiten Phase des Projekts im Herbst 2008 findet eine umfassende Implementierung der entwickelten Materialien statt. Die Implementierung wird länderorientiert durchgeführt: In jedem Bundesland wird eine Fokussierung auf die spezifischen politischen und strukturellen Rahmenbedingungen vorgenommen und die Implementierung entsprechend angepasst.

Bildungsqualität im Elementarbereich stärken

Ziel der Implementierung ist die Stärkung der Bildungsqualität im Elementarbereich. Besonders die Professionalisierung der Fachkräfte in Bezug auf die Bildungsbereiche Mathematik, Naturwissenschaften, Technik und Medien steht dabei im Vordergrund. Bei der Implementierung der Projektergebnisse in die Praxis werden zwei Schwerpunkte gesetzt:

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Veranstaltungen unterstützen die Implementierung der Projektergebnisse
Bei der Implementierung der Projektergebnisse in die Praxis wird zum einen angestrebt, in Kooperation mit dem zuständigen Ministerium eines Landes und den kommunalen und freigemeinnützigen Trägern gemeinsame Veranstaltungen durchzuführen, um über das Projekt "Natur-Wissen schaffen" zu informieren und die Projektergebnisse zu präsentieren. In Workshops können die für das Projekt maßgeblichen Themen (wie zum Beispiel die Umsetzung der Bildungspläne oder die einzelnen Bildungsbereiche) vertieft werden.

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Qualifizierung von Multiplikatoren
Zum anderen sollen in jedem Bundesland durch das Projektteam – ebenfalls in enger Kooperation mit den Trägern – Multiplikatoren aus dem elementarpädagogischen Fortbildungssystem ausgebildet werden, um so eine weitreichende und tiefgehende Implementierung der im Projekt "Natur-Wissen schaffen" entwickelten Inhalte zu erreichen. Die Multiplikatoren nutzen die Inhalte der Qualifizierung für ihre Arbeit mit Fachkräften aus elementarpädagogischen Einrichtungen und bilden diese im Hinblick auf die Inhalte des Projekts "Natur-Wissen schaffen" fort. Die ersten Qualifizierungen von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wurden bereits in Hessen und Baden-Württemberg durchgeführt; weitere Qualifizierungen werden noch in diesem Jahr, zum Beispiel in Thüringen, folgen.

Ein Dokumentarfilm veranschaulicht die praktische Umsetzung

Zur Veranschaulichung von Beispielen aus der Praxis wird zurzeit ein Dokumentarfilm gedreht. Der Film visualisiert unter anderem die Projektprinzipien, zum Beispiel Partizipation und spielend Lernen, und Grundpositionen des Projekts, wie Lernen anhand von Alltagssituationen und ko-konstruktives Lernen, sowie Methoden, wie Projektentwicklung und Beispiele aus den Bildungsbereichen Mathematik, Naturwissenschaft und Technik, Medienbildung und Portfolioarbeit. An den Dreharbeiten beteiligen sich acht Kindertageseinrichtungen aus verschiedenen Regionen Deutschlands. Der Film wird über die Projekt-Homepage abrufbar sein (www.natur-wissen-schaffen.de) und soll als Anschauungsmaterial für die Qualifizierungen der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie für andere Fortbildungen dienen.

Podcast

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Workshop Natur-Wissen schaffen
bei YouTube

Weiterlesen

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Bildung und Erziehung im Elementarbereich
Neben der Kindertagesstätte ist die Familie der wichtigste Bildungsort im Hinblick auf die Entwicklung der Kinder. Deshalb müssen Bildungspartnerschaften zwischen Familien und Kindertagesstätten etabliert werden.

Information zur Autorin

Dr. Marion Wulf
ist seit Anfang 2008 wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt "Natur-Wissen schaffen" und dort für Implementierung und der Konzeptualisierung von Leitungs- und Organisationskompetenz im Elementarbereich zuständig. Die promovierte Politikwissenschaftlerin hat zu den Themen Qualifizierung, Nachwuchsförderung, Personal- und Organisationsentwicklung sowie zu Arbeitsmarkt und Chancengleichheit gearbeitet und war für die Implementierung von Konzepten und Strategien zur Personalentwicklung in Wirtschaft und Wissenschaft verantwortlich.