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Pikso – Memorys selbst gestalten

Aktive Medienarbeit in der Kita zielt vor allem darauf ab, den kreativen Gestaltungswillen der Kinder zu fördern. Mit der Software "Pikso" lassen sich verschiedene  Varianten von Memoryspielen gemeinsam mit den Jungen und Mädchen individuell realisieren.

Kinderporttraits; © Schulen ans Netz e. V. (BIBER)

Ein Baukasten – kein Spiel!

Um Missverständnisse zu vermeiden sei angemerkt, dass es sich bei dieser kommerziellen Software um einen Baukasten und nicht um ein "fertiges" Memoryspiel handelt. Er beinhaltet geeignete Werkzeuge, die es ermöglichen, individuelle Spiele zu gestalten und zu verwirklichen.

Pikso – einfache Handhabung
Die Installation der Software erfolgt ganz einfach über die Installations-CD, bei der Sie den vorgeschlagenen Ablauf wählen. Anschließend können Sie sofort mit der Memorygestaltung beginnen.

Die Kinder stellen ihr individuelles Memoryspiel her

Schritt für Schritt–Anweisung

Memoryspiele sind in der Kita wie eh und je sehr beliebt. Besonders gerne spielen die Mädchen und Jungen mit selbst hergestellten Bildpaaren, zu denen sie einen direkten Bezug haben. "Pikso" macht die Erstellung eines individuellen Memorys mit einer Schritt für Schritt-Erklärung kinderleicht: Durch selbstsprechende Begriffe und die beiliegende Anleitung fällt die Durchführung nicht schwer. Nachdem Sie einen Projektnamen für Ihr Memoryspiel gewählt haben, laden Sie die gewünschten Bilder von Ihrem Rechner ins Programm, dies wird als "Sammeln" bezeichnet. Unter dem Menüpunkt "Bild" schneiden Sie die gesammelten Bilder im richtigen Format zu, indem Sie das angezeigte Quadrat richtig positionieren. Das angezeigte Quadrat entspricht der fertigen Spielkarte.

Die Bildbearbeitung ist einfach umzusetzen

Helligkeit und Kontrast der Bilder können Sie im Menüpunkt "Bildkorrektur" noch überarbeiten. Das fertige Bild wird nun ins Memoryspiel geladen, indem Sie ein Memorypaar in der Anzeige markieren und auf "Übertragen" klicken. Bei der Gestaltung Ihres Spieles genießen Sie große Freiheiten. Sie können sich für den Paarmodus wie bei herkömmlichen Memoryspielen oder für den Singlemodus entscheiden, Ihrer Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Kinder entwerfen ihr eigenes Memoryspiel; © Schulen ans Netz e. V. (BIBER)Selbst erstellte Memory-Karten; © Schulen ans Netz e. V. (BIBER)
Kinder entwerfen ihr eigenes Memoryspiel
 
Aus Fotos werden Memory-Karten
 

Spielvarianten

Ideen für die Themenwahl

Für den Paarmodus bietet der Jahreskreis im Kindergarten eine Vielzahl an Gelegenheiten, ein Memoryspiel zu gestalten. Sie können mit einem Fotomemory von der Kindergruppe beginnen, weitere Möglichkeiten wären: ein Herbstmemory mit fotografierten Herbstmaterialien, ein Weihnachtsmemory mit verschiedenen Weihnachtssymbolen, ein Flaggenmemory, bei dem die Nationalflaggen einzelner Nationen gesucht und gefunden werden und so weiter.

Reime zur spielerischen Sprachförderung

Der Singlemodus bietet Ihnen ebenfalls eine Fülle an Möglichkeiten, Kinder spielerisch zu fördern. So kann etwa ein Memoryspiel im Singlemodus aus Bildpaaren bestehen, die sich reimen (zum Beispiel Haus – Maus, Zopf – Topf) oder Zusammenhänge verdeutlichen (Pferd – Reiter, Fußballspieler – Tor). Ebenfalls denkbar ist eine Variante, bei der mithilfe von Fotoausschnitten das Gesamtbild erkannt werden soll. All diese Spielvarianten benötigen seitens der Kinder Geduld, Ausdauer, Konzentration, sprachliche Kompetenzen und Abstraktionsvermögen .

Analog oder digital: Beide Spielvarianten haben ihren Reiz!

Ist das Spiel fertiggestellt, gibt es die Möglichkeit, dieses auf die mitgelieferten Bögen zum Aufkleben in der Größe DIN A5 auszudrucken oder das Spiel auch digital zu spielen. Dies ist für viele Kinder sicher eine neue Erfahrung und lohnt sich auszuprobieren.

Eltern können mit einbezogen werden

Das selbsterstellte Digi-Memory als E-Mail zum Beispiel an die Eltern der Kindergartenkinder zu versenden, stellt eine schöne Möglichkeit dar, die Familien in die medienpädagogische Arbeit mit einzubeziehen. Aber Achtung! Da ich das Betriebssystem Vista auf meinem Laptop installiert habe, war die Datei des Memory nicht – wie in der Beschreibung steht - unter C:\\programme\\pikso\\projektordner\\projekt_ihrProjektname\\digi-memo zu finden, sondern in einem virtuellen Ordner, den ich erst nach einiger Suche ausfindig machen konnte!

Erweiterung der Software um Schriftzeichen wäre wünschenswert

Was ich bei diesem Programm noch vermisse ist die Möglichkeit, die Bilder während der Bildauswahl noch zu beschriften, beziehungsweise Memoryinhalte mit Text zu gestalten. Wahrscheinlich wäre es nicht sehr aufwändig, die Software um diese Funktion zu ergänzen, wurde aber vom "Pikso"–Erfinder leider nicht berücksichtigt. Klar, es handelt sich bei "Pikso" um ein Bilderspiel, dennoch: Diese Ergänzung würde den Interessen der Kinder an Schrift und Zeichen entgegenkommen und auch mit Blick auf die Umsetzung der Bildungsinhalte, beispielsweise der Sprachförderung, eine Bereicherung darstellen.

Kurzinformationen

TitelPikso – kein Spiel ist wie Dein Spiel
Altersangabeab 6 Jahren
HerstellerWENNDENN - Spieleverlag
Preis€ 29,90 (inkl. MwSt. und Versand)

Fazit

Der Memorybaukasten "Pikso" stellt eine einfach zu bedienende Software dar, die es ermöglicht, mit wenig Aufwand wunderschöne Ergebnisse zu erzielen. Die mitgelieferten Stickers und Memoryplättchen ermöglichen ein schnelles und unkompliziertes Ausdrucken, damit das Spiel auch "real" in Händen gehalten und gespielt werden kann. Die Option zum "Digi-Memory" stellt etwas Besonderes dar und wird von den Kindern fasziniert und gerne angenommen, wodurch ich "Pikso" für elementare Einrichtungen, aber auch für Grundschulen gerne empfehle.

Informationen zur Autorin

Elisabeth Schallhart
ist Kindergartenpädagogin in Tirol/Österreich und Diplom-Pädagogin mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik und Kommunikationskultur. Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit der Förderung von Medienkompetenz im Kindergartenalter, der Förderung medienpädagogischer Kompetenzen von Erziehenden und mit der Ausarbeitung und Durchführung von medienpädagogischen Angeboten im Kindergartenalltag.