Wichtige Prinzipien einer BNE
Partizipation, Gemeinwesenorientierung, Problemorientierung und die Gestaltung und Einbeziehung von Räumen in Bildungsprozesse sind laut Studie grundlegende Prinzipien einer BNE. Es wird untersucht, inwieweit diese Prinzipien in den Bildungsplänen Berücksichtigung finden und ob sie sich in Empfehlungen für Methoden und Arbeitsweisen äußern.
Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen durch Partizipation
Partizipation wird in Anlehnung an die UN-Kinderrechtskonvention in allen Ländern als bedeutendes Element der pädagogischen Arbeit im Elementarbereich dargestellt, wenngleich nicht alle Bildungspläne explizit auf Partizipation eingehen. In allen Plänen wird jedoch deutlich, dass durch Beteiligung der Kinder bereits im frühkindlichen Alter demokratische Teilhabe an gesellschaftlichen Prozessen eingeübt werden kann. Gleichzeitig dient Partizipation der Selbstbildung, die ohne eigene Beteiligung nicht denkbar wäre. Allerdings stellt nur der bayerische Bildungsplan einen klaren Zusammenhang zwischen Partizipation und einer BNE her.
Fast alle Bildungspläne berücksichtigen Gemeinwesenorientierung
Mit Gemeinwesenorientierung ist die Öffnung der Kindertagesstätten in das räumliche und institutionelle Umfeld gemeint. Vernetzung und Kooperationen mit Vereinen, Betrieben, der lokalen Politik oder anderen Bildungseinrichtungen bieten die Möglichkeit, Lernorte und Bildungsgelegenheiten außerhalb der Kindertageseinrichtung zu schaffen. In fast allen Bildungsplänen findet Gemeinwesenorientierung Berücksichtigung und könnte bei einer stärkeren Ausrichtung auf Nachhaltigkeitsfragen im Sinne einer BNE vertieft werden.
Gemeinsames Probleme lösen verhilft zu Gestaltungskompetenz
Problemorientierung stellt als weiteres Prinzip einer BNE alltägliche Herausforderungen in den Mittelpunkt des Bildungsprozesses und fasst eine Arbeitsweise zusammen, die das selbstständige oder gemeinsame kindliche Experimentieren, Erkunden und Reflektieren einbezieht. Gemeinsame Lösungen finden durch Kreativität, Ausprobieren und Austausch in der Gruppe wird in vielen Bildungsplänen als geeignet befunden, um Kompetenzen zu fördern, die im Konzept einer BNE unter dem Begriff Gestaltungskompetenz zusammengefasst werden.
Der Raum als dritter Erzieher
Die Bedeutung des Raumes für das kindliche Lernen und die Einbeziehung der Gestaltung von Räumen in Bildungsprozesse werden unter dem Stichwort "Der Raum als dritter Erzieher" in unterschiedlichem Ausmaß in allen Bildungsplänen aufgegriffen. Die Qualität der Raumgestaltung wird dabei als Voraussetzung für die Selbstbildung betrachtet. Eine anregende Gestaltung der Innen- und Außenräume eröffnet den Kindern vielfältige Möglichkeiten der Aneignung von Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen, was dem Prinzip des selbstgesteuerten Lernens im Sinne einer BNE entspricht.
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