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Schatzbergung

Bei diesem Versuch mit Wasser, Feuer und Luft bauen die Kinder auf ihren erworbenen Erkenntnissen aus dem vorangegangenen Versuch Kerze unter Glas auf und vertiefen die Thematik. Sie kommen in die Lage, Lösungsansätze für neue Fragestellungen zu entwickeln.

Die Versuchsreihe zum Thema Feuer und Luft besteht insgesamt aus drei aufeinander aufbauenden Experimenten. Aus dem ersten Versuch "Kerze unter Glas" (siehe rechte Spalte) wissen die Kinder, dass es in der Luft Sauerstoff gibt. Wie viel Sauerstoff allerdings in der Luft vorhanden ist, dafür haben sie bisher keine Anhaltspunkte. In dem magisch anmutenden Experiment gehen wir dieser Frage auf den Grund und können dabei tatsächlich einen Schatz bergen, ohne uns die Finger nass zu machen.

Lernziele

Die Kinder

•

schärfen ihre Beobachtung.

•

lernen, Gesehenes in Worte zu fassen und werden so in ihrem Sprachvermögen gefördert.

•

trainieren ihre Konzentrationsfähigkeit.

•

erweitern ihre sozialen Kompetenzen, indem sie im Austausch miteinander gemeinsam nach Lösungen suchen.

•

lernen, Thesen für neue Fragestellungen zu entwickeln.

Kurzinformationen

ThemaSchatzbergung
ZielgruppeKinder ab 4 Jahren
Gruppengröße6 bis 10 Kinder an einem großen Tisch
DauerVersuchsdurchführung circa 10 - 15 Minuten
SpielortDrinnen oder an einem windgeschützten Ort
MaterialienEin tiefer Teller, ein Teelicht, ein Feuerzeug oder Streichhölzer, ein Glas, ein wenig Wasser und ein "Taler" (Cent–Stück oder Ähnliches)

Didaktischer Hinweis

Auch bei diesem Versuch muss auf die Brandgefahr hingewiesen werden. Mit Kerzen darf nur experimentiert werden, wenn eine Aufsichtsperson dabei ist, die den Kindern den verantwortungsbewussten Umgang mit Feuer erläutert.

Vorbereitung

Ein Testlauf vorab

Bevor Sie den Versuch mit den Kindern durchführen empfiehlt es sich, die optimale Wassermenge für den Teller beziehungsweise auch für das Glas vorab zu ermitteln. Das Cent-Stück soll ja nach Versuchsablauf auf dem Trockenen liegen.

Die Geschichte

Um die Kinder auf das Thema einzustimmen, können Sie mit einer kleinen Geschichte beginnen: "In einem tiefen giftigen See ist der berühmte Goldschatz verborgen. Wir können weder danach tauchen noch mit den Händen danach greifen, da uns die gefährliche 'Brühe' die Finger verbrennen würde. Aber wir möchten den Schatz unbedingt bergen! Können wir das schaffen? Eigentlich unmöglich - oder etwa doch nicht ...? Wer hat eine Idee?"

Durchführung

Experiment; © (BIBER) Schulen ans Netz
Vorbereitung des Experiments

Der Schatz wird versenkt
Die in Ihrem Vorversuch ermittelte Wassermenge stellen Sie in einem Trinkglas bereit. Ein Kind aus der Gruppe darf nun den Suppenteller befüllen. Anschließend wird das Cent-Stück, der "Schatz", auf den Boden des Tellers versenkt.

Lösungsansätze entwickeln
Fragen Sie die Kinder nach ihren Ideen. Gibt es erste Thesen, gegebenenfalls recht "abenteuerliche" Lösungsvorschläge? Zugegeben: Es ist nicht einfach! Alle Kinder dürfen ihre Vorschläge äußern, ohne dass eine Bewertung "richtig" oder "falsch" erfolgt. Da Teelicht und Streichhölzer bereit liegen, macht ein Kind vielleicht den Vorschlag, die Kerze anzuzünden. Generell gilt aber für alle Versuche: Es geht nicht darum, dass die Kinder den "richtigen" Lösungsweg herausfinden, sondern darum, dass sie eigene Ideen entwickeln, sich mit der Thematik auseinandersetzen und lernen, ihre Vorschläge verständlich zu verbalisieren und mit den anderen auszutauschen. Kommen bei der Durchführung des Versuchs kreative Anregungen von Seiten der Kinder, die sich nicht konkret auf die Problemlösung beziehen, sollten Sie trotzdem versuchen, auf diese einzugehen.

 
 
Experiment mit Feuer; © (BIBER) Schulen ans Netz
Wird es funktionieren? Bitte anklicken

Nun wird es spannend!
Das Teelicht wird im Teller platziert und angezündet. Nach einer Weile brennt es gut. Ermuntern Sie nun ein Kind, das Glas über die Kerzenflamme zu stülpen und umgekehrt auf dem Teller abzustellen. Wird man so den Schatz bergen können?

Die Kinder nutzen ihr Vorwissen
Auf diese Frage werden die Kinder noch keine passende Antwort haben. Durch den vorangegangenen Versuch wissen sie jedoch, dass die Kerze nach einigen Sekunden erlischt, denn der Sauerstoff im Glas ist aufgebraucht. Können die Kinder Verbindungen zwischen den einzelnen Versuchen herstellen? Helfen ihnen diese Verbindungen dabei, Lösungsansätze zu entwickeln?

 
 
unterschiedliche Gläser; © (BIBER) Schulen ans Netz
Was passiert nun? Bitte anklicken

Die Beobachtungen stehen im Vordergrund

Fordern Sie die Kinder auf, zu beschreiben, was sie sehen:
1. Die Flamme erlischt.
2. Das Wasser steigt im Glas nach oben.
3. Unser Taler liegt auf dem Trockenen.
Vielleicht beobachten die Kinder noch ganz andere Dinge, die für sie interessant sind und das Experiment für sie faszinierend machen.

 
 
Kind berührt das Glas; © (BIBER) Schulen ans Netz
Keine Gefahr; bitte anklicken

Der Schatz wird geborgen
Da die "giftige Brühe" in das Glas gestiegen ist, kann der Schatz nun gefahrlos - ohne sich die Finger zu "verbrennen" - geborgen werden. Geben Sie auch hier den Kindern erneut genügend Raum für eigene Erklärungsansätze. Alle machen sich Gedanken zu den beobachteten Phänomenen und tauschen sich darüber aus.

Weiterlesen

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Was ist geschehen?
Die Auflösung des "Rätsels" erfahren Sie hier, außerdem gibt es interessante Hintergrundinformationen.

Quelle

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Leichte Experimente für Eltern und Kinder
Hier können Sie die Rezension zu Prof. Gisela Lücks Praxisanregungen für naturwissenschaftliche Experimente nachlesen.

Informationen zur Autorin

Sibylle Drenker-Seredszus
ist Umweltpädagogin und Diplom Agraringenieurin mit den Schwerpunkten Naturschutz und Landschaftsökologie. Seit fast 10 Jahren arbeitet sie überwiegend mit Grundschulklassen und Vorschulgruppen im Rahmen von Projekten oder Ausflügen direkt in der Natur. Sie veranstaltet Waldwochen, die intensive Naturerlebnisse vermitteln, und führt Fortbildungen für Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher zu Methoden der Umweltpädagogik sowie zur Naturkunde durch.