Unser Klangversteck
Wir werden täglich mit einer großen Fülle und Vielfalt an Geräuschen konfrontiert. Das hier vorgestellte Spielangebot regt Kinder an, ihre Wahrnehmung zu differenzieren. Sie üben das bewusste und aufmerksame Zuhören und unterstützen dadurch maßgeblich ihren Spracherwerb.
Nicht nur Kinder verstecken sich, wenn sie gemeinsam mit ihren Freunden spielen. Auch Klänge und Geräusche können unscheinbar und leise aus ihrem Versteck klingen und so spannende und "lauschende" Momente in den Kindergartenalltag bringen. Ein Klangversteck ist das richtige Angebot, um Kinder zum genauen Hinhören anzuregen und die auditive Wahrnehmung zu schulen.
Lernziele
Die Kinder
| gestalten das Klangversteck nach ihren Vorstellungen. |
| fördern ihre Konzentration und Geduld. |
| üben das genaue Hinhören und fördern die auditive Wahrnehmung. |
Kurzinformationen
Thema | Unser Klangversteck |
Zielgruppe | Kinder im Alter von 4 - 6 Jahren |
Gruppengröße | Klein- und Teilgruppen |
Dauer | Integriert im Tagesablauf, als Bildungsangebot |
Spielort | An einem ruhigen Ort in der Kita |
Materialien | Große Kartonschachtel, Cuttermesser, Farben, Pinsel, verschiedene Instrumente, Alltagsgegenstände zur Geräuscherzeugung |
Herstellung des Klangverstecks
Große Kartonschachteln sind bei den Kindern immer beliebt. Gerne werden sie als Häuser, Burgen oder einfach als Verstecke verwendet. Diesmal dient die Schachtel einem besonderen Zweck und wird von der pädagogischen Fachkraft gemeinsam mit den Kindern kreativ gestaltet. Als erstes benötigen Sie einen großen Karton, in dem ein bis zwei Kinder Platz finden. Am besten fragen Sie dafür in einem Geschäft nach. Zeichnen Sie als nächstes ein bis zwei Fenster auf die Vorderseite sowie eine Tür auf die Hinterseite. Schneiden Sie diese mit einem Cuttermesser aus. Tür und Fenster müssen geöffnet und wieder geschlossen werden können. Nun beginnen die Mädchen und Jungen mit der Ausgestaltung des Klangverstecks, am besten mit leuchtenden Malfarben und Pinseln. Nachdem das Klangversteck getrocknet ist, kann das Spielen und Experimentieren beginnen.
Einführende Spielidee
Bilden Sie einen Stuhlkreis oder setzen Sie sich mit den Kindern am Boden rund um das Klangversteck. Die Fenster sind nach vorne ausgerichtet, die Türe kann hinten geöffnet und geschlossen werden. Nun wird ein Kind ausgewählt, das den Raum verlässt. Ein anderes Kind erhält eine Stirnlampe oder Taschenlampe, schaltet sie ein und betritt das Klangversteck. Rufen Sie jetzt das wartende Kind herein. Dieses klopft nun vorsichtig an das "Haus" und fragt: "Hallo, ist jemand zu Hause?" Das Kind im Klangversteck antwortet mit verstellter Stimme und lässt sich etwas einfallen, zum Beispiel: "Ja, aber ich liege im Bett und will schlafen", oder "Nein, ich bin gerade beim Einkaufen". Das Kind vor dem Klangversteck hat nun die Aufgabe zu erraten, wer sich im "Haus" aufhält; es hat drei Antwortmöglichkeiten. Wird der richtige Name genannt, öffnet das Kind im Klangversteck das Fenster und schaut heraus. Das Spiel wird schwieriger, wenn die übrigen Kinder die Plätze tauschen, während das wartende Kind den Raum verlassen hat.
Mein Instrument klingt so
Stellen Sie verschiedene Instrumente in einem Korb bereit. Wenn die Kinder bereits viele Instrumente beim Namen kennen, erübrigt sich eine Einführung in deren Bezeichnung und Klang. Ansonsten sollten Sie nochmal durchgehen, wie die einzelnen Instrumente klingen und wie sie heißen. Ein Mädchen oder ein Junge wird ausgesucht und hält sich die Hände vor die Augen oder dreht sich einfach um. Ein zweites Kind sucht sich ein Instrument aus und geht ins Klangversteck. Es sollte sich bemühen, das ausgewählte Instrument nicht schon frühzeitig erklingen zu lassen. Das wartende Kind geht zum Versteck, klopft wieder an und fragt: "Wie klingt dein Instrument?" und das Kind im "Haus" antwortet: "Mein Instrument klingt so" und spielt ein paar Töne. Nun muss das Kind vor dem Klangversteck das Instrument erkennen und wenn möglich benennen.
Geräusche aus meiner Umgebung
Für die nächste Spielidee benötigen Sie Materialien aus der Einrichtung, die den Kindern vertraut sind und mit denen sich Geräusche erzeugen lassen. Hierzu eignen sich beispielsweise eine Wanduhr, Zeitungspapier (zerknüllen), Besteck, klappernde Legosteine, eine Trillerpfeife, der Reißverschluss einer Jacke (zu- und aufmachen). Während der Durchführung dieses Angebots sollte es möglichst leise im Raum sein. Wieder verlässt nun ein Kind den Spielort. Beim ersten Durchgang zeigt die pädagogische Fachkraft, wie die Geräusche erzeugt werden und geht ins Klangversteck. Das wartende Kind wird hereingeholt und stellt sich lauschend zum Klangversteck. Beim Einsatz des ausgewählten Materials erklingt nun das typische Geräusch, welches vom Kind erraten werden muss. Nach und nach fallen sicher auch den Mädchen und Jungen jede Menge Geräusche ein, die sie selbst im Klangversteck erzeugen können.
Information zur Autorin
| Elisabeth Schallhart ist Kindergartenpädagogin in Tirol/Österreich und Diplom-Pädagogin mit dem Schwerpunkt Medienpädagogik und Kommunikationskultur. Seit einigen Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit der Förderung von Medienkompetenz im Kindergartenalter, der Förderung medienpädagogischer Kompetenzen von Erziehenden und mit der Ausarbeitung und Durchführung von medienpädagogischen Angeboten im Kindergartenalltag. |