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Touristisch oder farbenblind?

Der touristische Ansatz ist dadurch gekennzeichnet, dass er einen Ausflug in die Welt der "Anderen" unternimmt, gleich einer touristischen Reise. Der farbenblinde Ansatz hingegen meint: "Alle Kinder sind gleich, ich mache keine Unterschiede!".

Gut gemeint, aber kontraproduktiv

Farbenblinde oder touristische Vorgehensweisen sind gut gemeinte, aber kontraproduktive Wege des Umgangs mit Unterschieden: Weder das Leugnen von Unterschieden ("farbenblind") noch das Zuschreiben von "typischen" Merkmalen und Gepflogenheiten an bestimmte Gruppen ("touristisch") hilft, die vorhandenen Unterschiede und die Gemeinsamkeiten in den Familienkulturen zu verstehen und kompetent mit ihnen umzugehen.

Achtung Pseudovielfalt: Der touristische Ansatz

Hinter dem "touristischen" Ansatz  verbirgt sich Pseudovielfalt.

Der touristische Ansatz ist dadurch gekennzeichnet, dass er einen Ausflug in die Welt der "Anderen" unternimmt, gleich einer touristischen Reise. Man lernt das kennen, was "typisch" ist und findet es besonders interessant, wenn es exotisch, farbenfroh und ungewöhnlich ist. "Bereichert" um diese Reiseerfahrung, und vielleicht um ein prächtiges Souvenir, kehrt man zurück "nach Hause", wo alles so ist wie vorher...

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Achtung Pseudogleichheit: Der farbenblinde Ansatz

Conny kommt in den Kindergarten. Cornelsen; (c) Cornelsen
Hinter dem "farbenblinden" Ansatz verbirgt sich Pseudogleichheit

Der farbenblinde Ansatz ist gekennzeichnet von einem häufig positiv gemeinten Anliegen: "Alle Kinder sind gleich, ich mache keine Unterschiede!" Man möchte nicht, dass Ungleichheit und Unterschiede thematisiert werden und dadurch erst recht in die Aufmerksamkeit der Kinder geratem. Vielleicht würden die Kinder - so ist die Hoffnung -ohne diese Thematisierung die Unterschiede gar nicht bemerken. Das zugrunde liegende Bild vom Kind ist das eines vorurteilsfreien, grundsätzlich für seine Umgebung und für andere Menschen offenen Jungen oder Mädchen, dem das gemeinsame Spiel wichtiger ist als äußere Unterschiede. Es korrespondiert mit einem Bild vom Kindergarten als Schonraum, der von der rauen Wirklichkeit "draußen in der Gesellschaft" abgeschirmt bleiben soll, damit Kinder unbeeinflusst davon ihre Kindheitsjahre genießen können. In einem solchen Kindergarten gibt es keine Konflikte, hier wird unbeschwert Kindergeburtstag gefeiert: Alle Kinder freuen sich, alle lachen, alle sind süß und nett. (s. Bild aus: Conny kommt in den Kindergarten. Cornelsen). Wer wen einlädt und wen nicht, ist hier kein Thema…

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Herausforderungen an die pädagogischen Fachkräfte

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"Es ist normal, dass wir verschieden sind."