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Hintergrundinformationen für Erwachsene

Zur Biologie der Wildbienen: eine kleine Insektenkunde.

Verwandtschaftsverhältnisse

Wildbienen gehören, ebenso wie unsere Honigbiene, zur Familie der Hautflügler (mit wissenschaftlichem Namen: Hymenoptera). Im Gegensatz zur Honigbiene jedoch sind sie keine staatenbildenden Insekten, sondern leben einzeln. Man spricht von solitär lebenden Bienen. Eine Ausnahme bilden die Hummeln. Sie gehören ebenfalls zu den Wildbienen, leben jedoch im Staatenverbund. Verwandt sind die Wildbienen mit Wespen und Ameisen. Allen gemeinsam ist: Die weiblichen Tiere besitzen einen Legeapparat, der gleichzeitig auch der Verteidigung dienen kann. Bei den staatenbildenden Insekten nutzt ausschließlich die "Königin" den Stachel zur Eiablage. Die "Arbeiterinnen" legen keine Eier und nutzen ihren Stachel falls nötig zur Verteidigung. Die Männchen der Bienen haben demnach naturgemäß keinen Stachel.

Große Wollbiene  ©  B. Renke / www.sechsbeine.deHolzbiene  ©  B. Renke / www.sechsbeine.deRote Mauerbiene  ©  B. Renke / www.sechsbeine.de
Große Wollbiene,  ©  B. Renke / www.sechsbeine.de
 
Holzbiene (Xylocopa),  ©  B. Renke / www.sechsbeine.de
 
Rote Mauerbiene,  ©  B. Renke / www.sechsbeine.de
 

Keine Angst vor Stichen!

Solitär lebende Bienen nutzen ihren Stachelapparat in erster Linie zur Eiablage. Zur Verteidigung wird der Stachel nur eingesetzt, wenn sie massiv bedrängt werden. Bei vielen Arten ist der Stechapparat darüber hinaus nicht kräftig genug ausgeprägt, um die menschliche Haut durchdringen zu können. Auch die "Stechlust" der Wildbienen ist nicht vergleichbar mit beispielsweise der der Wespen. Im Gegensatz zu diesen gelb-schwarz gestreiften Verwandten riskieren die Bienen ihr eigenes Leben (und somit das ihrer Brut), da sie sich beim Stechen den gesamten Stechapparat aus dem Leib reißen und verenden. Wespen hingegegen können problemlos mehrfach stechen. Wildbienen sind in ihrer Vielfalt nicht nur ausgesprochen hübsch anzusehen, sondern auch völlig harmlos!

Aktivität

Grundsätzlich lieben Wildbienen sonnenreiche und trockene Tage. Dann sind sie besonders aktiv. Ist es bedeckt oder regnerisch, so legen sie Ruhephasen ein und fliegen nur vereinzelt. Stark behaarte Arten, beispielsweise die Hummeln oder verschiedene Sand- und Mauerbienen tolerieren auch ungünstigere und kühlere Witterungsverhältnisse. Wildbienen fliegen bereits im zeitigen Frühjahr Anfang März und sind bis in den Herbst hinein aktiv.

Lebensraum der kleinen Nützlinge

Um einen Lebensraum besiedeln zu können, müssen drei Voraussetzungen erfüllt sein. Zum ersten die klimatischen Verhältnisse, zum zweiten muss das Gebiet geeignete Nistplätze anbieten und zum dritten müssen die Wildbienen ein ausreichendes Futterangebot vorfinden. Sind diese drei Faktoren erfüllt, so lassen sich an schönen Tagen eine Vielzahl von Wildbienenarten im Gelände beobachten. Naturgärten mit vielen unterschiedlichen Kleinstrukturen - beispielsweise Tothölzer, Trockenmauern oder freie Bodenflächen - und einem abwechslungsreichen heimischen Blütenangebot zählen zu den bienenreichen Lebensräumen.

Vom Ei zur Biene

Der Lebenszyklus von Wildbienen führt vom Ei über das Larvenstadium zur Verpuppung und schließlich zum Schlüpfen des geflügelten Insekts (mit wissenschaftlichem Namen: Imago).

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Literaturempfehlungen und weiterführende Informationen
Bücher und Links zum Thema Wildbienen und anderen Hautflüglern.

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Eine Kinderstube für die "kleinen Wilden"