Eine Kinderstube für die "kleinen Wilden"
In den letzten Jahren erfreuen sich wild lebende Bienen zunehmender Aufmerksamkeit. Durch die faszinierende Formen- und Farbenvielfalt und ihre Lebensweisen bieten sie ideale Voraussetzungen für Naturbeobachtungen mit Kindern. Die kreative Beschäftigung mit Nisthilfen fördert das Verständnis für Zusammenhänge - und macht Spaß!
In Deutschland leben mehr als 500 verschiedene Bienenarten, weltweit sind es schätzungsweise 20.000 bis 30.000. Obwohl man sie vom Frühjahr bis zum Herbst nahezu überall antreffen kann, werden sie häufig mit Honigbienen, Wespen, geflügelten Ameisen oder aber Fliegen verwechselt. Als Bestäuber vieler Wild- und Kulturpflanzen sind Wildbienen für einen funktionierenden Naturhaushalt von herausragender Bedeutung. Der Gesetzgeber hat bereits 1980 darauf reagiert und alle Wildbienenarten unter den besonderen Schutz der Bundesartenschutzverordnung gestellt.
Aktueller Wettbewerb: Wildbienenhotels selber bauen und fotografieren
Um Wildbienen zu schützen hat das "Wissenschaftsjahr 2012 – Zukunftsprojekt Erde" ein Wildbienenprojekt gestartet und sucht das originellste Bienenhotel für die äußerst nützlichen Tiere. Einsendeschluss ist der 31. August 2012 (für mehr Informationen siehe rechte Spalte). Der Wettbewerb lockt mit einem interessanten Hauptgewinn!
Keine Angst vor Stichen!
Aus eigener Erfahrung, aus Beobachtungen oder Erzählungen wissen Kinder, dass Bienen stechen können. Gemeint sind dann in der Regel die Honigbienen. Aber: Können auch Wildbienen stechen? Die richtige Antwort lautet: Im Prinzip ja, da solitär lebende Bienen auch einen Stachel haben (jedenfalls die weiblichen Tiere), aber de facto birgt ein potentieller Stich keine Gefahr. Die Stacheln der meisten Wildbienenarten sind zu klein, um die menschliche Haut durchdringen zu können. Darüber hinaus sind Wildbienen äußerst friedfertig und lassen sich gefahrlos sowohl im Nestbereich als auch auf Blüten in aller Ruhe beobachten.
Kurzinformation
Thema | Eine Kinderstube für die "kleinen Wilden" - ein Projekt zum Thema Nisthilfen für Wildbienen |
Zielgruppe | 3 Jahre und älter |
Gruppengröße | in Kleingruppen oder als Gemeinschaftsarbeit für die gesamte Gruppe |
Dauer | je nach Modell; einen Tag bis zu einer Woche oder länger |
Materialien | je nachdem für welches Modell Sie sich entscheiden: gesäuberte Konservendosen, Halme von markhaltigen Pflanzen (zum Beispiel Holunder, Brombeere, Schilf, Sommerflieder, ...), Holzscheiben oder Holzblöcke (vorzugsweise Harthölzer wie Obstgehölze, Esche, Eiche, Buche), Bambusstöcke, Draht zur Befestigung des Bienenhotels, Ton, Lehm, |
Werkzeuge | Bohrmaschine, eventuell Handbohrer, Stöckchen mit diversen Durchmessern für die Tonbearbeitung, oder auch Stricknadeln und Nägel unterschiedlicher Größe, Zange, Schraubendreher, Schrauben oder Hammer (zum Aufhängen der Nisthilfen) |
Lernziele
Die Kinder
| lernen Wildbienen kennen. |
| erfahren, wie unterschiedlich die einzelnen Arten in Größe, Form und Farbe aussehen. |
| erkennen, dass es neben der bekannten Honigbiene eine Vielzahl von Bestäubern gibt. |
| entwickeln kreative Ideen bei der Planung und Umsetzung von Wildbienen-"Wohnungen". |
| tauschen sich über ihre Ideen zum Bau der Nisthilfen aus. |
| werden beim Gebrauch der Werkzeuge angeleitet und üben sich beispielsweise im Umgang mit Hammer und Bohrer. |
| haben Spaß bei der Umsetzung! |
Und so wird's gemacht
Hintergrundinformationen für Erwachsene
Informationen zur Autorin
| Ilka Mehlis ist Diplom-Biologin mit den Schwerpunkten Zellbiologie und Ökologie. Sie hat eine Ausbildung als Umweltberaterin und war für die Verbraucherinitiative e. V. tätig. Nach einer Fortbildung zur Webfachfrau hat sie sich im Zertifikatskurs Educational Media an der Uni Duisburg Essen im Bereich E-Learning und Blended Learning weitergebildet. Seit 2004 ist sie als Redakteurin bei Schulen ans Netz e. V. tätig. |