Hand in Hand - Kooperation zwischen Kita und Schule
Das "Amberger Modell" ist ein erfolgreiches Kooperationsprojekt für Kitas und Grundschulen. Im Rahmen einer Publikation stellen die beiden Initiatorinnen das Projekt vor und geben Handlungsempfehlungen zur Planung und Durchführung.
Gestaltung des Übergangs
Die Autorinnen, eine Erzieherin und eine Grundschullehrerin, präsentieren in diesem Buch die aus der Kooperation ihrer beiden Einrichtungen entstandene Projektidee. Diese fand so großen Anklang, dass sie unter dem Namen "Amberger Modell" mittlerweile in allen umliegenden Kindertagesstätten und Schulen durchgeführt wird. Leitgedanke des Modells ist, jedes Kind auf seinem Weg von der Vorschule zur Grundschule kontinuierlich zu begleiten und zu unterstützen. Neben Erzieherinnen und Erziehern, Lehrerinnen und Lehrern, Vorschulkindern und Erstklässlern werden auch die Eltern sowie ältere Schulkinder in das Projekt mit einbezogen. Das Konzept setzt sich aus unterschiedlichen "Bausteinen" zusammen, die je nach Bedarf und Möglichkeiten vor Ort ausgewählt und miteinander kombiniert werden können. Die einzelnen Vorhaben lassen sich mit relativ geringem Aufwand umsetzen.
Inhalt
Planungshilfen
Zu Beginn geben die Autorinnen einige organisatorische Tipps zur Umsetzung der Kooperationsvorschläge. Sie empfehlen, einen Kooperationskalender anzulegen, für den sie eine Kopiervorlage zur Verfügung stellen. Die Vorschulkinder erhalten ein "Kooperationsbuch", in dem sie ihre Aktivitäten während des Jahres in Form von Zeichnungen, Fotos und den aus den mitgelieferten Kopiervorlagen erstellten Arbeitsblättern dokumentieren können.
25 "Bausteine" der Kooperation
Es folgen 25 "Bausteine", einzelne Kooperationsvorhaben, die handlungsorientiert und detailiert beschrieben sind. Zur ersten Kontaktaufnahme diktieren die Kindergartenkinder ihrer Erzieherin oder ihrem Erzieher einen Brief, den sie dann zur Schule bringen. Es folgen eine Fülle gemeinsamer Aktivitäten, die nach ihrer empfohlenen Abfolge im Schul- beziehungsweise Kindergartenjahr geordnet sind.
Beispielbausteine
Die ersten drei Bausteine dienen dem Einstieg in die Kooperation zwischen Kita und Schule:
| Baustein 1: Erste Kontaktaufnahme per Post |
| Baustein 2: Antwort auf die Anfrage |
| Baustein 3: Erster Elternabend |
Erkunden der neuen Umgebung
Die folgenden Bausteine beschreiben gemeinsame Aktivitäten, deren Ziel es ist, die Vorschulkinder mit der neuen Umgebung Schule vertraut zu machen. Zunächst erkunden die Kinder gemeinsam mit ihrer Erzieherin beziehungsweise mit ihrem Erzieher an einem Nachmittag das leere Schulhaus. Es folgt das gegenseitige Kennenlernen der Kindergarten- und Grundschulkinder im Klassenzimmer. Als nächstes werden die Schulkinder zum gemeinsamen Spielen in den Kindergarten eingeladen. Bei den folgenden Besuchen lernen die Vorschulkinder außerdem den Pausenhof, die Turnhalle sowie die übrigen Räume des Schulhauses kennen.
Weitere Kooperationsvorhaben
Weitere Kooperationsvorhaben lehnen sich thematisch entweder an einzelne Schulfächer an oder sind jahreszeitlich orientiert. Exemplarisch seien hier die Projekte Stationenarbeiten in der Turnhalle, Zahlentag, Maskenwerkstatt oder Osterhasenrallye genannt. Auch übergreifende Themen werden in dem Kooperationskonzept berücksichtigt, wie beispielsweise Experimentieren mit Wasser, gesunde Ernährung oder Verkehrserziehung.
Zeitlicher Aufwand
Die einzelnen Projekte haben einen Umfang von einer bis drei Schulstunden. Gearbeitet wird überwiegend in kleinen Gruppen, bestehend aus zwei bis drei Vorschulkindern und ebenso vielen Schulkindern.
Elternarbeit
Die Einbeziehung der Eltern ist im Hinblick auf eine gelungene Gestaltung des Überganges von besonderer Bedeutung. Daher beschreiben die Autorinnen auch die Organisation und den Ablauf zweier Elternabende. Ein weiterer Baustein befasst sich mit der pädagogischen Gestaltung des Tages der Schuleinschreibung.
Kreative Medienarbeit
Medienerziehung als Querschnittsaufgabe lässt sich in vielen Bereichen dieses Kooperationsprojektes "ganz nebenbei" zusammen mit den Kindern realisieren. So kann zum Beispiel das Treffen der Kindergartenkinder mit den Schulkindern mithilfe einer selbst erstellten Broschüre dokumentiert werden: Während des gemeinsamen Spiels im Kindergarten machen die Jungen und Mädchen Aufnahmen mit einem Fotoapparat und halten so ihre Aktivitäten im Bild fest. Anschließend gestalten die Kindergartenkinder in Gemeinschaftsarbeit ein Fotoheft.
Kurzinformation
Titel | "Hand in Hand": Das Amberger Modell – ein Kooperationsprojekt für Kindertagesstätten und Grundschulen |
Autorinnen | Brigitte Netta und Marion Weigl |
Verlag | Finken-Verlag |
Erscheinungsjahr | 2006 |
Preis | 19,80 € |
Bestellnummer | 1066 |
Download
| Baustein 8: Schulhausrallye Der Finken Verlag bietet eine Musterseite aus der Publikation "Hand in Hand" zum kostenlosen Download an. Bitte beachten Sie die Dateigröße. Dateigröße: 4113 KB |
Fazit
Die vorgestellten Projekte zeigen zahlreiche Anknüpfungspunkte zwischen Lerninhalten und Arbeitsweisen der beiden Institutionen Kindertagesstätte und Grundschule auf. Die Publikation eignet sich insbesondere für pädagogische Fachkräfte in Kita und Schule, die ihre bereits bestehende Kooperation ausbauen möchten. Sie bietet jedoch auch Hilfestellungen und Tipps für jene, die eine Kooperation planen und auf der Suche nach konzeptionellen Anregungen sind. Jedes der beschriebenen Projekte enthält detaillierte Angaben zu Zielsetzung, Zeitrahmen, Ort, Mitwirkenden, Materialien und Ablauf.
Information zur Autorin
| Annika Riedel ist Grundschullehrerin in München. Als Klassenlehrerin einer 1./2. Klasse hat sie praktische Erfahrungen auf dem Gebiet der Kooperation zwischen Kindergarten und Grundschule gesammelt. |