Fortbildung vermittelt Praxiswissen
Eine Seminarreihe unterstützt Erzieherinnen und Erzieher darin, sprachförderndes Verhalten gezielt einzusetzen. In bundesweit angebotenen Schulungen wird das Konzept der Language Route praxisnah und interaktiv vermittelt.
Bundesweite Seminare für Erzieherinnen und Erzieher
Zertifizierte Trainerinnen und Trainer, meist Sprachtherapeutinnen und –therapeuten, bieten die Seminarreihe seit 2007 auch in Deutschland an. Listen von Trainerinnen und Trainern können beim Verlag PROLOG in Köln (siehe Zusatzinformationen in der rechten Spalte) erfragt werden. Die Teilnahme an der Seminarreihe wird durch PROLOG zertifiziert.
Dauer und Rahmenbedingungen
In fünf Seminareinheiten mit einer Dauer von jeweils vier Stunden erhalten Erzieherinnen und Erzieher konkrete Handlungsanweisungen. Gegebenenfalls werden die Seminareinheiten von vier Supervisionseinheiten inklusive Video-Analysen begleitet. Die Fortbildung findet verteilt über ein halbes bis zu einem ganzen Jahr statt. Einige Anbieter ermöglichen die Teilnahme einzelner Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus verschiedenen Kindergärten in ihren Schulungsräumen (oft auch in sprachtherapeutischen Praxen). Es können auch ganze Teams an der Fortbildung teilnehmen. Dann bietet es sich an, dass die Seminarreihe im jeweiligen Kindergarten stattfindet.
Aufbau und Inhalte der Schulungen
1. Treffen: "Interaktive Sprachförderung"
Die Teilnehmenden erhalten einen Abriss zur "normalen" Sprachentwicklung bei Kindern. Darüber hinaus werden Interaktionsfähigkeiten (Sprachangebot, Förderung der Sprachproduktion, Feedback) sowie diverse Sprachfördermöglichkeiten im Alltag erarbeitet und in Kleingruppen erprobt.
2. Treffen: "Interaktives Vorlesen"
Im Mittelpunkt des zweiten Treffens stehen die Themen "Literacy Center - ein Konzept zur frühen Lese- und Schreibförderung in Theorie und Praxis" sowie interaktives Vorlesen, Interaktionsfähigkeiten, geeignete Bilderbuchauswahl, der Vorlesezyklus, Verarbeitungsaktivitäten und der Erzähltisch.
3. Treffen: "Mit Kindern Gespräche führen"
Mögliche Gesprächsverläufe mit Kindern werden durchgespielt und Fragearten, zum Beispiel geschlossene und offene Fragen, erprobt. Auch der praktische Einsatz von Interaktionsfähigkeiten und Gesprächstechniken in Kleingruppen wird praxisnah geübt.
4. Treffen: "Der Wortschatz"
Ein Exkurs über Theorien zum Wortschatzerwerb sowie Überlegungen zur Wortauswahl stehen im Fokus dieser Einheit. Praktische Übungen zum Semantisieren/Bedeutung geben, Konsolidieren/Wiederholen, Vertiefen und Wortschatz kontrollieren ergänzen die Inhalte zu einem so genannten "Stufenplan", mit dem Bilderbücher bearbeitet werden können.
5. Treffen: "Digitale Medien, Einbeziehung der Eltern und Evaluierung des Trainings"
Praktische Tipps für den Einsatz digitaler und audiovisueller Medien, zum Beispiel die Erstellung eines digitalen Bilderbuchs, bilden den Schwerpunkt dieses Treffens. Ergänzungen zur Elternarbeit sowie zur möglichen Verbesserung der Spiel-Lern-Umgebung in den jeweiligen Einrichtungen runden das Treffen ab.
Sprachförderung in Theorie und Praxis
Erfolg versprechend ist bei der Methode der Language Route die enge Verzahnung zwischen Theorie und Praxis. Stets besteht die Möglichkeit zum praktischen Arbeiten innerhalb von Kleingruppen während der Schulung und zwischen den Seminarterminen. Dabei wird das Rad nicht neu erfunden, im Gegenteil: Die Schulung ermöglicht fundierte Sprachförderung mit vorhandenen Materialien, angepasst an die jeweiligen Bedürfnisse der Kindergärten.
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