Spiele mit Medien
Zwei Jahre Projektzeitraum, acht europäische Länder, unzählige Kinder, Eltern, Erziehende und viele weitere Aktive haben eine große Menge an praxisnahen Beispielen zusammengetragen. Dieser Ideenpool steht Tageseinrichtungen und allen Interessierten zur Verfügung und soll zum Nachahmen und Selberspielen motivieren.
Gesammelte Spielideen für alle zugänglich
Die praktischen Aktivitäten sind so individuell wie die pädagogischen Konzepte der teilnehmenden Kitas und so unterschiedlich wie die Voraussetzungen an Ausstattung und Personal. Viele der im Rahmen des Projektes entwickelten und durchgeführten Spielideen finden Sie gesammelt in einem Medienhandbuch, das Sie beim Institut für berufliche Aus- und Fortbildung in Kiel bestellen können (siehe rechte Spalte). Einige der Ideen werden im Folgenden vorgestellt.
Schatzsuche mit Hilfe der Digitalkamera
Die klassische Schatzsuche wird umgewandelt in eine Foto-Safari: Ein paar Kinder verstecken einen kleinen Schatz irgendwo in der Nähe der Kita. Mit einer Digitalkamera fotografieren sie den Weg von der Kita bis zum Schatz. Dann werden die fotografierten Bilder des Weges ausgedruckt. Die anderen Kinder müssen anhand dieser Bilder den Weg zum Schatz finden.
Fang mich!
Auch hier kommt wieder die Kamera zum Einsatz. Bei "Fang mich!" hält eines der Kinder die Kamera in der Hand und bezieht Position in der Mitte eines Raumes. Die anderen Kinder rennen nun um dieses Kind herum. Das fotografierende Kind versucht die anderen Kinder mit der Kameralinse "einzufangen". Wenn das Kamerakind es geschafft hat, ein anderes Kind mit einem Bild zu fangen, auf dem das Gesicht zu sehen ist, dann ist das gefangene Kind an der Reihe zu fotografieren. Es muss nicht nur das Gesicht sein, das Spiel kann auch variieren und die Gruppe kann sich auf andere Körperteile festlegen.
Fotomemory
Die meisten Kindern kennen das Spiel Memory. Ein Memoryspiel lässt sich in Verbindung mit einer Digitalkamera ganz einfach selbst herstellen. Die Kinder können beispielsweise von sich selber Bilder machen, Dinge in der Natur fotografieren oder auch die Einrichtung fotografisch festhalten – natürlich immer zweimal! Die Bilder sollten dann von einer Erzieherin oder einem Erzieher in einer Datei gesammelt und ausgedruckt werden. Die Kinder können dann die Bilder auf feste Pappe kleben und los geht es. Übrigens: Kinder gehen sehr vorsichtig und instinktiv richtig mit einer Digitalkamera um. Eine solche Kamera nur in den Händen von Erzieherinnen und nicht in denen der Kinder hat nichts mit "Mediaplaying" zu tun.
Aus Pappe wird Technik
Auch aus Pappe lassen sich Medien anfertigen. Die Kinder können aus Pappresten und anderen Materialien wie Kronkorken, Knöpfen und Wolle ein Notebook bauen. Jedes Kind kann seine eigene Vorstellung vom Notebook in den Fertigungsprozess einbringen. Hinterher gibt es eine Menge Diskussionsstoff und neue Anregungen. Erweitert werden kann dieses Angebot um die Herstellung einer Computermaus, eines Druckers und weiterer Objekte aus in der Kita vorhandenen Materialien.
Vertonen von Büchern
Die Kinder suchen sich ein Bilderbuch aus. Eine Erzieherin oder ein Erzieher liest aus dem Buch vor. Mit Hilfe eines Aufnahmegerätes wird das Gelesene aufgenommen. Die Kinder machen zu den gelesenen Wörtern zusätzliche Geräusche (zum Beispiel Regengeräusche, verschiedene Tierstimmen, Klopfen, Klingeln, Hupen). Auch diese werden aufgenommen und verleihen so dem vertonten Buch Atmosphäre. Sie erlernen auf diese Weise nicht nur spielerisch den Umgang mit der Tontechnik sondern auch den bei allen Medien bewussten Einsatz von Hintergrundgeräuschen. Ein beliebtes Bilderbuch wird auf diese Weise lebendig.
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