Hinweise zur Projektdurchführung
Der erste Besuch der Seniorinnen und Senioren sollte gut vorbereitet werden. Als pädagogische Fachkräfte sind Sie in allererster Linie für die Rahmenbedingungen zuständig. Der inhaltlichen Ausgestaltung sollte möglichst die Absprache zwischen Kindern und den älteren Besucherinnen und Besuchern zu Grunde liegen.
Um die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, lohnt es sich, eine Situationsanalyse (siehe nachfolgend) durchzuführen. Die Begegnungen selbst bedürfen keiner detaillierten Vorbereitung. Schon allein die Anwesenheit der Seniorinnen und Senioren, das Zuhören, das Vorlesen eines Märchens oder das Spielen eines Spiels am Tisch ist für die Kinder von erheblicher Bedeutung. Sie treten in ungezwungener Atmosphäre mit ihren Interessen an die Älteren heran. So entsteht in der sich entwickelnden Beziehung der "Inhalt" meist von ganz allein.
Durchführung einer Situationsanalyse
Machen Sie sich zunächst Gedanken über folgende Punkte:
| Wie sehen die familiären Strukturen der Kita-Kinder aus? |
| Möchten vielleicht Großeltern von Kindern der Einrichtung ehrenamtlich mitarbeiten? |
| Gibt es ein Seniorennetzwerk oder kommunale Ansprechpartner? |
| Mit welchen Einrichtungen in der Gemeinde oder Stadt kann kooperiert werden? |
| Welche Veranstaltungen existieren schon für Seniorinnen und Senioren? Wann finden diese statt? Sie sollten wissen, welcher Tag sich für die Mehrgenerationenbegegnung am besten eignet. |
Haben Sie diese Vorrecherchen beendet, kann das Seniorencafé geplant werden.
Vorbereitung und Durchführung des Seniorencafés
Bekanntmachung in der lokalen Öffentlichkeit
Im Vorfeld schreiben Sie alle Seniorengruppen im Umfeld der Tageseinrichtung für Kinder an. Durch Flyer und gegebenenfalls die lokale Presse können Sie Sie über das geplante Angebot informieren.
Regelmäßigkeit
Nachdem Sie durch Werbung, lokale Presse und Plakate auf die ersten Veranstaltungen hingewiesen haben, ist Regelmäßigkeit oberstes Prinzip. Das Seniorencafé sollte immer am gleichen Tag stattfinden. So entsteht für alle Beteiligten eine Verbindlichkeit.
Verantwortlichkeit für das Seniorencafé
Eine pädagogische Fachkraft übernimmt die Verantwortung für das Seniorencafé. Sie bereitet die Räumlichkeiten vor, organisiert Getränke und legt Spielmaterial, Bücher und weiteres Material bereit. Die Ansprechpartnerin oder der Ansprechpartner innerhalb der Kita sollten nicht oft wechseln, denn für die Besucherinnen und Besucher ist es wichtig, eine feste Kontaktperson zu haben.
Rahmenbedingungen
| Stellen Sie am besten eine freie Räumlichkeit oder einen eigenen Bereich mit großen Stühlen und Tischen zur Verfügung. |
| Ritualisieren Sie den Ablauf des Seniorencafés, zum Beispiel zuerst Ankommen und Begrüßung der Senioren, dann eine gemeinsame Tasse Kaffee, bevor die Begegnung mit den Kindern stattfindet etcetera. |
| Alle Kinder aus allen Gruppen der Kindertagesstätte sollten die Möglichkeit haben, mit den Senioren zu spielen oder sich etwas vorlesen zu lassen. Die Jungen und Mädchen kommen zur Begegnung in das "Seniorencafé". Aus jeder Gruppe dürfen sich immer zwei Kinder abwechseln. |
| Geben Sie jedem Kind die Chance, am Seniorencafé teilzunehmen, verpflichten Sie aber niemanden. Jedes Kind sollte frei entscheiden können, ob es Interesse daran hat. |
| Sowohl für die Seniorinnen und Senioren als auch für die Kinder ist es wichtig, dass das Material nicht jedes Mal gewechselt wird, sondern auf die gleichen Spiele oder Bücher zurückgegriffen werden kann. |
Ein wenig Inszenierung sorgt für angemehme Stimmung
Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre. So kann bei einer Vorleseaktionen von Büchern aus verschiedenen Ländern ein Tisch mit landestypischen Snacks und Getränken allen Beteiligten Freude bereiten. Auch eine stimmungsvolle Beleuchtung oder weitere kreative Ideen tragen maßgeblich zum Wohlbefinden der Teilnehmenden bei.
Die Rolle der Kinder bei der Begegnung
Die Kinder wählen aus, was sie mit den Seniorinnen und Senioren gemeinsam tun möchten und sprechen sich selbstständig mit ihnen ab. Das erhöht ihre Beteiligung und die Seniorinnen und Senioren erfüllen gerne die individuellen Wünsche der Kinder.
Engagement wertschätzen und gemeinsam reflektieren
Die ehrenamtlichen Besucherinnen und Besucher sollen sich wohl fühlen und gerne kommen. Deswegen sollten Sie sie aktiv unterstützen, ihre eigenen Fähigkeiten und Ideen einzubringen. In regelmäßigen Austauschgesprächen oder bei einem Frühstück zwischen den pädagogischen Fachkräften und den Seniorinnen und Senioren wird reflektiert. Die Fähigkeiten jedes Teilnehmers und jeder Teilnehmerin können in Gesprächen sehr schnell ermittelt werden. Wenn einer oder eine von ihnen Geburtstag hat, gibt es Lieder und Geschenke von den Kindern. Das Team überlegt sich gemeinsam mit den Kindern, wie und womit sie den älteren Besuchern eine Freude bereiten können. Auch Einladungen zu allen Festen der Kita sind eine Selbstverständlichkeit: Die dort stattfindenden Gesprächen mit den Eltern, die Aufführungen oder selbst erarbeiteten Materialien stärken die Wertschätzung in der Öffentlichkeit und befördern das Gefühl der "Gemeinsamkeit".
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