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Lernen und Arbeiten mit neuen Medien

Die beiden Fortbildungseinrichtung BITS 21 bieten seit Anfang 2000 bedarfsgerechte Qualifizierungen für pädagogische Fachkräfte in Kindertagesstätten an.

Das Berliner Bildungsprogramm dient als Arbeitsgrundlage

Daniela Sauermann: Sie bieten demnach Fortbildungen oder Seminare bedarfsgerecht an?

Daniela Sauermann: Sie bieten demnach Fortbildungen oder Seminare bedarfsgerecht ana

Ilka Goetz: Ja. Wir haben ein breites Spektrum und können den Fachkräften ein spezifisches Angebot machen. Wir bieten kurze unda auch längere Fortbildungen an, je nach dem, wo der Bedarf ist: Kurze Veranstaltungen zur Erarbeitung medienpädagogischer Grundlagen für Anfängerinnen, aber auch Seminare für Fortgeschrittene. Die Fortbildungen finden außerdem in verschiedenen Zeitrhythmen statt. Wir kennen unsere Zielgruppe sehr genau und wissen um die Bedarfe und die Sorgen der Erzieherinnen hinsichtlich der medienpädagogischen Arbeit in den Kindertagesstätten.?

Daniela Sauermann: Können Sie bitte die Sorgen und den Bedarf der Fachkräfte näher erläutern?

Ilka Goetz: Wenn sich beispielsweise eine Erzieherin für Medienpädagogik interessiert, dann besteht vor allem die Sorge, ihre Leiterin und/oder die Kolleginnen und Kollegen könnten dieses Interesse nicht anerkennen oder die Notwendigkeit nicht sehen. Interessiert sich eine Leiterin für dieses Mediengebiet, auch um die Profilierung ihrer Einrichtung voranzubringen, muss sie ihren Träger mit ins Boot zu holen. Und nicht nur den Träger: Medienpädagogische Arbeit in einer Bildungseinrichtung läuft nur dann, wenn das gesamte Team von ihrer Notwendigkeit überzeugt ist und eine gemeinsame Basis herrscht. Die Leiterin allein kann schwerlich etwas ausrichten.

Kinder mit FotoapparatFotoübertragung auf den PC; Quelle: stockxpert
Kinder mit Fotoapparat
 
Fotoübertragung auf den PC
 

Das Berliner Bildungsprogramm als Arbeitsgrundlage für die Einrichtungen der frühkindlichen Bildung weist wirklich sehr viele Themen und Aspekte auf, die im Kita-Alltag ein Rolle spielen müssen. Aus unserer Sicht wird es um so besser gelingen, diesem Programm gerecht zu werden, wenn die Fachkräfte die Themen auf ihre Vernetzung hin untersuchen und Bildung in Zusammenhängen betrachten. Es wird kaum gelingen, alle Aspekte nacheinander abzuarbeiten – das ist ganz sicher auch nicht so gemeint.

Leider sind noch zu oft Bewegung, Sport oder Naturkost ..., die Liste lässt sich vielfältig erweitern, wichtiger als Medienpädagogik.

Um es auf den Punkt zu bringen: Entscheidend sind die Einstellungen der Menschen hinsichtlich der Notwendigkeit der medienpädagogischen Arbeit bei Träger, Leitung und Team.

Die eigene Mediensozialisation spielt eine wichtige Rolle

Daniela Sauermann: Und der Bedarf?

Ilka Goetz: Die Altersstruktur der Erzieherinnen liegt im Durchschnitt über 35 Jahre. Ein Großteil der Fachkräfte sieht in den Kindertagesstätten Radio und Kassetten als angemessen. Hörmedien nutzen sie in pädagogischen Zusammenhängen und gehen damit sicher um, weil ihre eigene Mediensozialisation viel mit dem Radio zusammenhängt. Meistens haben sie jedoch wenige oder gar keine Kenntnisse von der Nutzung digitaler Medien in pädagogischen Zusammenhängen. Sie brauchen zunächst eine Grundqualifizierung und hier setzen wir an. Es ist ganz sicher schwierig, Medienprojekte, -angebote und –aktivitäten vom Radio bis zum Internet mit den Erzieherinnen zu entwickeln, wenn sie kaum Erfahrungen im Umgang mit diesen Medien haben und medienpädagogisch noch nicht fit sind.

Die Angebote orientieren sich an den Praxis-Anforderungen

Daniela Sauermann: Wie stehen Sie in Austausch mit den pädagogischen Fachkräften? Woher wissen Sie von ihrem Bedarf und von ihren Sorgen?

Ilka Goetz: Seit einigen Jahren haben wir in unserem Programm einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch für Erzieherinnen zu Fragen der Medienbildung und Medienerziehung. Angefangen haben wir damit im Jahr 2003, als IBM und das Land Berlin eine Public Private Partnership in Berlin starteten und das Programm KidSmart ausgerollt wurde. In diesem Rahmen wurden 180 Kindertagesstätten mit IBM-Multimedia-Lernstationen ausgestattet. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt Fortbildung und Begleitung der beteiligten Bildungseinrichtungen übernommen. Der Erfahrungsaustausch hat sich bis heute gehalten: Unter dem Titel "Medienbildung in der Praxis" steht einmal im Monat eine Fragestellung im Mittelpunkt des Fachaustausches.

Unsere Fortbildungsvorhaben und Ideen diskutieren wir außerdem regelmäßig mit anderen Experten aus der Aus- und Weiterbildung und aus der medienpädagogischen Fachwelt. Wir treffen uns zudem in regelmäßigen Abständen mit den Kooperationspartnern im Fachprofil Medienbildung (SFBB und BITS 21 i.d. WeTeK gGmbH), um die Fortbildungsangebote noch besser auf die Anforderungen aus der Praxis auszurichten. Nicht zuletzt stehen wir in einem kontinuierlichen Fachaustausch mit der Senatsverwaltung des Landes Berlin, der die nachhaltige Verankerung von Medienbildung und Medienerziehung in den Einrichtungen der frühkindlichen Bildung wirklich sehr wichtig ist.

Daniela Sauermann: Apropos Berliner Bildungsprogramm: Medienbildung ist im Berliner Bildungsprogramm festgeschrieben. Hat dies Auswirkungen auf die Nachfrage Ihrer medienpädagogischen Angebote?

Ilka Goetz: Ja, ich glaube schon. Es gibt allerdings keine offizielle Erhebung, die aufschlüsselt, aus welchen Gründen die Kindertagesstätten medienpädagogische Fortbildungen nachfragen.

Gibt es signifikante Unterschiede zwischen Ost und West?

Daniela Sauermann: Gibt es regionale Unterschiede bei den Bedarfen? Kann man sagen, ob eher Fachkräfte aus dem Westen oder aus dem Osten an neuen Medien interessiert sind?

Ilka Goetz: Nein, die unterschiedlichen Sozialisationserfahrungen aus Ost und West haben sich in den vergangenen Jahren so durchmischt, das können wir nicht herauslesen. Sicherlich hängt dies auch mit der lebendigen Stadt zusammen, in der wir hier zu Hause sind. Wir haben mehr Erzieherinnen und Erzieher als Pädagogen in leitenden Funktionen in den Fortbildungen, aber das liegt wohl auf der Hand. Hinsichtlich der Funktion in den Bildungseinrichtungen lassen sich keine weiteren verlässlichen Aussagen machen, die für die Beantwortung Ihrer Frage belastbar wären. Wenn Leiterinnen sich für die Fortbildungen zur Gestaltung von Medienbildung und Medienerziehung interessieren und mit uns das Gespräch suchen, beraten wir gemeinsam über mögliche Fortbildungsaktivitäten und deren Steuerung in ihrem Team. Das hat natürlich etwas mit Personalentwicklung zu tun.

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Weitere Fortbildungsangebote
Themen der Seminare sind beispielsweise Elternarbeit, Sprachförderung sowie Fotoprojekte oder Computerspiele.

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Basisqualifizierung zum Arbeiten mit dem Computer
Die medienpädagogischen Grundlagenveranstaltung vermittelt Kenntnisse zu Betriebssystemen, Textverarbeitungsprogrammen und zur Nutzung des Internets.

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