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Luft braucht Platz!

Luft ist für uns so selbstverständlich, dass wir uns ihrer häufig nicht bewusst sind. Wir atmen sie ein und aus - ohne Luft wäre Leben auf unserer Erde unmöglich. Mal riecht sie oder sie kann sogar eine Farbe annehmen. Aber was ist Luft? Sie ist doch nicht "nichts"!

Ein Stoff, den man nicht sieht

In den folgenden Experimenten werden wir uns den Eigenschaften der Luft annähern und den Kinder diesen unsichtbaren und gasförmigen Stoff vorstellen. Einen Stoff, den man nicht sieht, den man nicht anfassen kann, der aber dennoch vorhanden ist. Wie Kinder die Existenz dieses "merkwürdigen Dings" selber nachweisen können, sollen die folgenden Experimente zeigen.

An eigene Erfahrungen anknüpfen
Jedes Kind kennt das Spiel mit der leeren Shampooflasche in der Badewanne: Sobald wir die Flasche unter Wasser halten und sie zusammen drücken, entweichen Luftblasen, die zur Wasseroberfläche aufsteigen. Wir betrachten die Flasche und denken sie sei leer. Woher aber kommen dann diese Blasen?

Lernziele

Die Kinder

•

diskutieren das Thema und äußern ihre Einschätzungen und Vermutungen.

•

trainieren ihre Feinmotorik.

•

führen einen Versuch eingenständig und konzentriert durch.

Kurzinformationen

ThemaLuft braucht Platz!
Zielgruppeab 4 Jahren
Gruppengrößecirca 6 bis 10
Dauerjeweils 2-3 Minuten pro Kind
Spielortdrinnen und draußen
MaterialienEine mit Wasser gefüllte Schüssel, 2 durchscheinende Plastikbecher oder Gläser, eine wasserfeste Unterlage für den Tisch

Didaktischer Hinweis

Eingebettet in die kindlichen Erfahrungen

Der hier dargestellte Versuch ist der erste in einer Reihe von drei Experimenten zum Thema Luft. Die Autorin hat sich bei der Vorbereitung und Durchführung an den Erkenntnissen und Empfehlungen der Didaktikerin Prof. Gisela Lück orientiert. Die Versuche sollen nicht "im luftleeren Raum" stattfinden. Vielmehr sollen die naturwissenschaftlichen Themen an alltäglichen Erfahrungen der Kinder anknüpfen und Phänomene der sie umgebenden Umwelt aufgreifen.

Schauen und handeln

Alle Kinder können reihum das Experiment eigenständig durchführen. Mit größeren Gruppen läst sich dieser Versuch auch sehr gut draußen, und vor allem im Sommer durchführen, wenn ausreichend Schüsseln und Becher zur Verfügung gestellt werden.

Leer oder voll? Das ist hier die Frage!

Plastikwanne mit Schüssel und zwei Plastikbechern; © (BIBER) Schulen ans Netz
Abb. 1

Am Anfang steht das Gespräch

Auf dem Tisch stehen zwei Becher: ein "leerer"  und einer, der mit Wasser gefüllt ist. Die Kinder sollen nun beschreiben, was sie sehen, beziehungsweise erklären, was sich ihrer Meinung nach in den Bechern befindet. Fast alle Mädchen und Jungen werden Ihnen antworten: Der eine Becher ist voll mit Wasser und der andere ist leer.

"Überschwemmung" vermeiden
Stellen Sie eine mit Wasser gefüllte Schüssel zum Schutz in eine größere Wanne.

 

zwei Becher; © (BIBER) Schulen ans Netz
Abb. 2, bitte anklicken

Ist einer der Becher wirklich leer?

Der mit Wasser gefüllte Becher wird so, wie er auf dem Tisch stand, in die Schüssel eingetaucht und unter Wasser mit seiner Öffnung zum Schüsselboden gewendet. Der "leere" Becher wird mit seiner Öffnung nach unten gehalten und senkrecht unter Wasser gedrückt.

Auf die Schüsseltiefe achten
Die Experimentierschüssel muss tief genung sein, so dass ein Becher unter den anderen gehalten werden kann.

 

Kinderhände mit zwei Plastikbechern; © (BIBER) Schulen ans Netz
Abb. 3, bitte anklicken

Versuchsdurchführung

Der "leere" Becher wird unter den mit Wasser gefüllten Becher gehalten. Durch leichtes Kippen des "Luftbechers" entweicht die Luft senkrecht nach oben und das Gasgemisch dringt in den mit Wasser gefüllten Becher ein.

Beobachtung
Die aufsteigenden Luftblasen sammeln sich im "Wasserbecher" und verdrängen das Wasser. Je mehr Luftblasen aufsteigen, umso mehr Wasser wird verdrängt. Während sich der zweite "leere" Becher allmählich mit Wasser füllt, füllt sich der andere Becher mit Gas.

Einsatz im Kindergarten

Mögliche Stolpersteine

Für dieses Experiment ist ein wenig Geschick erforderlich und es hat sich in der Praxis als hilfreich erwiesen, die Handhabung der Becher den Kindern zur Anschauung erst einmal vorzuführen.

Begeisterung ist garantiert

An diesem Versuch haben alle Kinder mit viel Freude teilgenommen und sich auf die Aufgabe eingelassen. Sie führten den Versuch jedes für sich mit einer Ernsthaftigkeit und hohen Konzentration durch.

Weiterlesen

Hintergrundinformationen

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Infos zum Experiment
Diese Hintergrundinformationen richten sich an Erwachsene. Sie erfahren mehr zum Gasgemisch Luft, seiner Zusammensetzung sowie zu Aggregatzuständen von Stoffen.

Experimentreihe "Luft"

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Teil 2: Trocken auf Tauchgang
Die Wasserspinne Argyroneta verbringt fast ihr gesamtes Leben unter Wasser in einer mit Luft gefüllten Taucherglocke. Wie funktioniert das eigentlich?

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Teil 3: Der Geist in der Flasche!
Unter welchen Bedingungen Luft sich ausdehnt und wie dieser Prozess beobachtet werden kann, zeigt dieses nur auf den ersten Blick geheimnisvolle Experiment.

Quelle

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Leichte Experimente für Eltern und Kinder
Hier können Sie die Rezension zu Prof. Gisela Lücks Praxisanregungen für naturwissenschaftliche Experimente nachlesen.

Informationen zur Autorin

Sibylle Drenker-Seredszus
ist Umweltpädagogin und Diplom Agraringenieurin mit den Schwerpunkten Naturschutz und Landschaftsökologie. Seit fast 10 Jahren arbeitet sie überwiegend mit Grundschulklassen und Vorschulgruppen im Rahmen von Projekten oder Ausflügen direkt in der Natur. Sie veranstaltet Waldwochen, die intensive Naturerlebnisse vermitteln, und führt Fortbildungen für Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher zu Methoden der Umweltpädagogik sowie zur Naturkunde durch.