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Der Fummler

Tastrezeptoren sind nahezu überall auf unser Haut und auf unseren Schleimhäuten. Wir fühlen deshalb mit den Fingern, aber auch mit den Lippen und im Mund. Die Tastrezeptoren lassen uns Berührungen und Vibrationen, Temperatur sowie Schmerz wahrnehmen.

Wird die Haut nur wenig gereizt, spricht man von einer Berührungsempfindung (Mechanorezeption). Bei einem stärkeren Reiz wird eine Druckreizung ausgelöst, die durch spezielle Zellen (Merkelzellen beziehungsweise Pacinische Lamellenkörper) wahrgenommen wird. Tastempfindungen im Mund können beschrieben werden als kreidig, sandig, körnig, klumpig, glatt, rau und so weiter. Bei Kaubewegung entstehen Eindrücke wie zum Beispiel zäh, brüchig, hart, weich, klebrig, dabei wird die Wahrnehmung eines Widerstandes vermittelt. Mit dem Tastsinn empfinden wir aber auch Temperatur und fühlen Druck und Bewegungsreize bis zu Schmerz. Scharfe, beißende, herbe, kratzende, brennende, adstringierende (zusammenziehende), stechende Substanzen können Schmerz verursachen. Ebenso auch zu kalte (unter 0 °C) oder zu warme (über 60 °C) Lebensmittel. In der Lederhaut wird die Kälte- (unter 20 °C) und Wärmeempfindung (über 40 °C) wahrgenommen. Ab einer Temperatur von circa 45 °C tritt ein Schmerz auf, eine Empfindung, die über die Rezeptoren die Nervenenden aufgenommen und weiter geleitet wird. Chili, Pfeffer oder Kohlendioxid schmecken also nicht scharf, sondern man empfindet sie als scharf!

Kurzinformationen

ThemaFühlen
ZielgruppeKindergarten- und Vorschulkinder bis Grundschulalter
Zeitraumcirca eine halbe Stunde
MaterialienStoffsäckchen; unterschiedliche Gegenstände, die in die Stoffsäckchen passen:
zum Beispiel Spielzeug, Steine, Murmeln
zum Beispiel Lebensmittel: Zucker, Reis, Hülsenfrüchte, Nudeln, Nüsse
Statt der Säckchen können auch vorbereitete Tastkästen eingesetzt werden.
Tastsäckchen, © Cornelia Ptach/Schulen ans Netz e. V. (BIBER)Holzkiste zum Hineingreifen, © Cornelia Ptach/Schulen ans Netz e. V. (BIBER)
Tastsäckchen aus Stoff
 
Holzkiste zum Hineingreifen
 

Und so wird's gemacht

Versuchsvariante 1

Selbst genähte oder gekaufte kleine Stoffsäckchen werden mit unterschiedlichen Gegenständen (wie beispielsweise Spielzeug, Murmeln, Steine oder feste Lebensmittel wie Zucker, Reis, Hülsenfrüchte, Nudeln oder verschiedene Nüsse) befüllt. Die Kinder werden nun aufgefordert, sich gegenseitig die zu tastenden Gegenstände zu beschreiben. Wie fühlt sich der Gegenstand an? Ist er groß, klein, hart weich, rau, glatt, eckig, rund, sandig, zäh? Sind es mehrere Gegenstände? Sind einzelne Gegenstände zu ertasten oder handelt es sich eher um eine unzählbare Menge? Hinweis: Statt Säckchen können auch Kisten oder Schachteln verwendet werden, in die die Kinder greifen dürfen und so direkt die Gegenstände betasten. Soll das Tasttraining öfter durchgeführt werden, so empfiehlt sich der Kauf von wieder befüllbaren Säckchen oder man bastelt sie beispielsweise aus Holz selber (siehe Abbildung: Holzkiste zum Hineingreifen).

Versuchsvariante 2

Hier werden Gläser oder Becher mit Wasser unterschiedlicher Temperatur befüllt. Die Kinder sollen die Gläser befühlen und in eine Reihenfolge von warm nach kalt bringen.

Versuchsvariante 3

Sehr viele Tastrezeptoren befinden sich auch in den Lippen und im Mundraum. Der Kreativität sind nun keine Grenzen gesetzt und verschiedene Lebensmittel dürfen auch im Mund durch Fühlen getestet werden: Lassen sich Größe und Form von Nudeln mit Lippen und Mund bestimmen? Wie fühlt sich Mineralwasser, Zwiebel, Meerrettich und gar Chili im Mund an?

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