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Medienerziehung im Kindergarten

Fast zehn Jahre nach der ersten Untersuchung zum Stand der Medienerziehung in nordrheinwestfälischen Kindergärten untersuchte die Forschergruppe um Frau Prof. Six erneut die Situation in Ausbildung und Praxis von Erzieherinnen und Erziehern.

Ausgangsbasis der Studie

Die Studie wurde von der Landesanstalt der Medien NRW (LfM) in Auftrag gegeben und von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Universität Koblenz-Landau durchgeführt. Der Titel des Forschungsprojektes lautet "Medienerziehung im Kindergarten - Entwicklung der medienbezogenen Problemwahrnehmungen und -bewältigungsstrategien von Erzieherinnen und Erziehern".

Mediale Welt der Kinder von heute
Mit steigender Relevanz der Medien im Alltag von Kindern nimmt auch die Notwendigkeit zu, sie an einen kompetenten Umgang mit Medien heranzuführen und bei der Verarbeitung ihrer ersten Medieneindrücke zu unterstützen. Die Förderung von Medienkompetenz ist nicht nur als erzieherische Aufgabe der Eltern anzusehen, sondern muss auch als ein bedeutender Teil der Erziehungsaufgabe von Kindergärten und Kindertageseinrichtungen wahrgenommen werden.

Auf den zweiten Blick

Bereits 1997 untersuchten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Koblenz-Landau die Situation der Medienerziehung in den Kindergärten in NRW sowie die medienpädagogische Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern. Aus den zum Vorschein gebrachten, zum Teil gravierenden Mängeln und Problemlagen wurden Schlussfolgerungen zur Optimierung der Situation abgeleitet, die in zahlreichen Fortbildungen und Materialien ihre Umsetzung fanden. Neun Jahre später untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Koblenz-Landau, unter der Federführung von Prof. Dr. Ulrike Six und Dr. Roland Gimmler, inwieweit die aus der Vorgängerstudie resultierenden Maßnahmen die Situation nachhaltig verbessern konnten. Die aktuellen Ergebnisse der jetzt veröffentlichten Studie werden hier dargelegt.

Veränderte Rahmenbedingungen

In den vergangenen Jahren hat die Diskussion um die Pisa-Studie, aber auch die allgemein gestiegene Bedeutung der Neuen Medien in nahezu allen Lebensbereichen die Vermutung nahe gelegt, dass es um die Medienerziehung in nordrhein-westfälischen Kindergärten inzwischen besser bestellt wäre als in den 90er Jahren.
Darüber hinaus wurden vielfältige Anstrengungen unternommen, um den Erzieherinnen und Erziehern Angebote bereit zu stellen, die den Bedarf an Medienerziehung erläutern und die Motivation für diesen Erziehungs- und Förderbereich erhöhen. Trotz dieser veränderten Rahmenbedingungen und der aus der Vorgängerstudie resultierenden Initiativen zeigt die  Studie, dass Medienerziehung noch kein selbstverständlicher Bestandteil in Kindergärten in Nordrhein-Westfalen ist.

Erhebung

In fünf Teiluntersuchungen gingen die Forscherinnen und Forscher der Frage nach, inwiefern sich curriculare Vorgaben, institutionale Rahmenbedingungen und die Inhalte der Erzieherinnen- und Erzieherausbildung verändert haben, und welche Auswirkungen die aus der Vorgängerstudie resultierenden Initiativen auf die medienpädagogische Praxis im Kindergarten haben. Dazu befragten sie 550 Personen in standardisierten Telefoninterviews, führten 45 themenzentrierte, persönliche Interviews und zehn Interviews mit Personen aus der Vorgängerstudie. Zudem wurden die curricularen Vorgaben in NRW analysiert und Lehrkräfte aus der Erzieherausbildung in allen Institutionen befragt, die in NRW den staatlich anerkannten Abschluss anbieten.

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Vermehrte Orientierungslosigkeit
Übergreifendes Ergebnis aus allen fünf Teiluntersuchungen ist die Erkenntnis, dass sich an den aus der Vorgängerstudie bekannten Problemlagen wenig geändert hat.

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Situation der medienpädagogischen Ausbildung
Das Fach Medienerziehung im Rahmen der Erzieherausbildung ist in NRW abgeschafft worden, Inhalte wurden auf verschiedene Lernbereiche aufgeteilt.

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Empfehlungen der Studie
Bereits während der Ausbildung soll ein klares Konzept für Medienerziehung vermittelt werden.

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Die Förderung von Medienkompetenz im Kindergarten
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Information zum Autor

Christian Großekathöfer
ist Dipl. Medienpädagoge und engagiert sich unter anderem beim Internet-Portal für Kinder www.kidsville.de und der Arbeitsgemeinschaft Seitenstark.