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Praxisbeispiel: Pastellkreide und PC

Kinder des Kindergartens "Fuldablick" zeigen, wie sie den Computer kreativ einbinden können: Sie erstellten zusammen mit den Erzieherinnen ihren eigenen Ausstellungskatalog am Rechner.

Die Fortbildung gab den Anstoß

Die Mädchen und Jungen des Kindergartens "Fuldablick", Trägerschaft Deutsches Rotes Kreuz Münden (DRK), führten ein viermonatiges Projekt durch, bei dem sie den Computer als kreatives Werkzeug einsetzten. Der DRK-Landesverband hatte ein "Medienpaket" zur Verfügung gestellt. Die Erzieherinnen Bianca Kessler und Doris Engelbrecht nutzten daraufhin die Chance zu einer medienpädagogischen Fortbildung. "Ich selbst arbeite gerne mit dem Computer", erklärt Bianca Kessler. "Ich wollte das gerne an die Kinder weitergeben."

Die Kinder hatten keine Berührungsängste

Medienpädagogische Ziele

Die Erzieherinnen hatten sich vorgenommen,

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den Computer als Lern- und Arbeitsmittel in den Kindergartenalltag zu integrieren,

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den sachgemäßen Umgang mit dem Medium zu erlernen,

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den Kindern, die keinen Computer zu Hause haben, die Möglichkeit zu geben, diesen kennen zu lernen

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und schließlich den Kindern, die einen Rechner zu Hause haben, andere Möglichkeiten außer Spiele spielen aufzuzeigen.

Begeisterung bei den Kindern

Schon allein die technische Heranführung an den Computer, bei der die zwölf teilnehmenden Kinder im Vorschulalter sich den PC auch von innen anschauen konnten, stieß auf helle Begeisterung - und zwar bei allen Kindern, wie Bianca Kessler berichtet: "Es gab keine 'Computermuffel'."

Projekt bekam Eigendynamik

Mit großem Spaß nutzten die Kinder das Mal-Programm "Paint". Nachdem die Kindergartengruppe eine Kunstausstellung besucht hatte, kamen die Mädchen und Jungen selbst auf die Idee, ihre Bilder in einer eigenen Ausstellung zu präsentieren und diese ganz professionell mit einem am Computer hergestellten Ausstellungskatalog zu begleiten. "Dass sich das Projekt in diese Richtung entwickelte, hatten wir nicht geplant. Es war auch Zufall, dass wir ein Kind in der Gruppe hatten, dessen Eltern Künstler und Kunsttheoretiker sind. Die haben unsere Kinder in die Ausstellung eingeladen und erst auf die Idee gebracht, einen Katalog zu erstellen", erläutert Bianca Kessler.

Computer in einem Extra-Raum

Angeregt durch die Kunst der Großen, gingen die Kinder daran, Materialien und Techniken auszuprobieren. Von Zeichnungen mit Deckweiß auf schwarzem Tonpapier, Arbeiten mit gefärbtem Sand und Kleister über Aquarellbilder, Zeichnungen mit Pastellkreide, Wachszeichnungen auf Schmirgelpapier bis hin zu Arbeiten mit Ölfarben, Eierpappen, Prägefolien und anderem kreativ einsetzbaren Gebrauchsmaterial – die kleinen Künstlerinnen und Künstler waren mit Eifer bei der Sache, erinnert sich Bianca Kessler: "Wir haben daran gearbeitet, wann immer der Tagesablauf es zugelassen hat. Es kommt ja auch immer ein bisschen auf die Stimmung der Kinder an, man muss dann einfach flexibel reagieren und schauen, wann es passt. Aber zwei, drei Tage in der Woche haben wir immer etwas an unserem Katalog gearbeitet. Da war es auch hilfreich, dass der Computer in einem Extra-Raum steht und wir die Sachen einfach liegen lassen konnten."

Scanner, Digitalkamera und Übertragungskabel

Für den Katalog sollten alle selbstgemalten Bilder eingescannt werden - was nicht immer ging, denn die Werke waren teilweise zu großformatig. Dann haben die Kinder sie mit der Digitalkamera abfotografiert und per Datenübertragungskabel auf den Rechner gespielt. "Wir öffneten Word, stellten das gewünschte Seitenformat ein und erklärten den Kindern, wie man die Bilder in das Dokument einfügt. Mit unserer Hilfe konnten sie die gescannten und abfotografierten Bilder aufrufen und einfügen", erklärt Bianca Kessler. "Anschließend schrieben sie noch ihre Namen unter die Bilder und schon war die Seite fertig."

Staunende Eltern und stolze Kinder

Die Ausstellungseröffnung  war der letzte Tag des Projektes: Viele Eltern kamen in den Kindergarten und bestaunten die Werke ihrer Kinder. Stolz präsentierten die Kinder anschließend ihr Können am Computer. Bianca Kessler und ihre Kollegin Doris Engelbrecht erinnern sich sehr gerne an diese Arbeit mit den Kindern. "Leider können wir so ein Mammutprojekt nicht jedes Jahr durchführen", sagt Bianca Kessler. Aber die Sensibilität für das Thema Medien und Computer haben sich die Erzieherinnen bewahrt und inzwischen gibt es auch eine Hort-Gruppe, die den Computer intensiver zum Schreiben nutzen kann.

Zusatzinformationen

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