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Aspekte aus der Wissenschaft

Kinder entwickeln in der Vorschulzeit grundlegende Fertigkeiten der Sprachfähigkeit. Das Gehirn ist in der frühen Kindheit besonders empfänglich, sprachliche Strukturmuster zu erkennen und zu verarbeiten.

Hirnforscher bieten handfeste Argumente

Soziale Interaktion und sprachliche Anreize fördern Reifungsprozesse

Säuglinge nehmen schon im ersten Lebensjahr lautliche Unterschiede und Feinheiten besonders gut wahr. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler betonen außerdem, Kinder könnten selbst im Alter von drei oder vier Jahren eine neue Sprache noch weitgehend wie eine Erstsprache erwerben. Das ist besonders interessant für die sprachliche Förderung von Kindern mit Migrationshintergrund. Weiterhin korrelieren Lernprozesse mit Reifungsprozessen, die stark von sozialer Interaktion geprägt sind. Erhalten kleine Kinder ausreichende sprachliche Anreize, können sich die Nervenzellen im Gehirn umso komplexer verbinden. In der Vorschulzeit ist die Fähigkeit des Gehirns, Netze für so genannte Musterentscheidungen zu strukturieren, am größten. Deshalb empfehlen Expertinnen und Experten, Kinder möglichst früh vielseitige Spracherfahrungen machen zu lassen.

Die Sprache als Schlüssel zur Weltaneignung

Der Eintritt in den Kindergarten ist also aus vielen Gründen ein idealer Moment für den Beginn der sprachlichen Förderung. Die Kinder lernen eine neue Lebenswelt kennen und brauchen die Sprache als Schlüssel, um die neuen Tagesaktivitäten zu verstehen. Es ist sinnvoll, Kindern innerhalb der ersten Tage das Vokabular nahe zu bringen, das sie für ein Verständnis der Routinen im Kindergartenalltag benötigen. Prof. Dr. Rosemarie Tracy mit dem Forschungsschwerpunkt Sprachwerb erklärt hierzu: "Normal entwickelte Kinder sind im Alter von drei Jahren bereits Experten in ihrer Erstsprache; sie wissen, wie Sprache an sich funktioniert und dass die Äußerungen der Erzieherinnen mithilfe des situativen Kontextes erschlossen werden können. Und wenn es sich um multilinguale Einrichtungen mit Kindern unterschiedlicher Erstsprachen handelt, benötigen die Kinder auch das Deutsche als lingua franca, um sich mit den anderen verständigen zu können."

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