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Das Adlerauge

"Das Auge isst mit": Wenn wir etwas Leckeres sehen, läuft uns im wahrsten Sinne des Wortes das Wasser im Mund zusammen. Das Aussehen von Essen, vor allem die Farbe, weckt Erwartungen und verspricht sinnliche Genüsse.

Bereits bei der Auswahl von Obst und Gemüse im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt orientieren wir uns an optischen Kriterien: grüne Bananen sind unreif und sauer, während braune Flecken auf überreife Ware hinweisen.

Kurzinformationen

ThemaSehen
ZielgruppeKindergarten- und Vorschulkinder bis Grundschulalter
Zeitraumcirca eine halbe Stunde
MaterialienSäfte, Lebensmittelfarben, eventuell Becher oder Gläser, Tücher zum Augenverbinden, eventuell Alufolie, Strohhalme
Saftkrüge,  © Cornelia Ptach/Schulen ans Netz e. V. (BIBER)Probierbecher, © Cornelia Ptach/Schulen ans Netz e. V. (BIBER)
Saftkrüge mit eingefärbten Säften
 
Probierbecher zum Testen
 

Und so wird's gemacht

Versuchsvariante 1

Ein Apfelsaft oder Orangensaft (je nach Vorlieben der Kinder) wird mit etwas Lebensmittelfarbe unterschiedlich eingefärbt: orange, etwas rötlich und einer etwas grünlich. Ein Krug oder eine Flasche bleibt original und wird nicht eingefärbt. Hinweis: Man kann die Originalflaschen verwenden, muss dann aber die Etiketten ablösen, oder man füllt die Säfte in Krüge um. Nun dürfen die Kinder die Säfte betrachten und beschreiben: Was seht ihr? Was erwartetet ihr? Welcher Saft könnte es sein, warum? Anschließend dürfen die Kinder natürlich alle Säfte probieren. Erstaunlicherweise beurteilen selbst Profis den Saft mit der intensiveren Orangefärbung als süßer und intensiver, während der leicht grünliche saurer und unreifer schmeckt. Ein dunkelrot eingefärbter Saft hingegen schmeckt unnatürlich und künstlich. So ergibt sich angeblich ein anderer Geschmack und die Testpersonen lassen sich täuschen. Das bedeutet für die Praxis: erst einmal probieren und mit allen Sinnen beurteilen, auch weniger ansehnliche Gerichte oder Früchte können gut schmecken.

Versuchsvariante 2

Man kann auch Säfte blind probieren. Dazu werden den Kindern die Augen verbunden und sie sollen herausschmecken, welche Frucht sich dahinter verbirgt. Sollte das mit vielen Kindern zu umständlich sein, kann man die Säfte in bunte, undurchsichtige Becher füllen, als Sichtschutz Deckel oder Alufolie benutzen oder mit Strohhalmen arbeiten. Später wird der Saft angeschaut und noch einmal probiert. Hinweis: drei bis fünf verschiedene Säfte reichen aus, bei mehr Säften werden die Kinder nur unkonzentriert und verwechseln die Eindrücke. Lassen Sie sie die Eindrücke genau beschreiben: Wie sieht der Saft aus, wie riecht er, wie schmeckt er? Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die Teilnehmer das Flavor, also den sensorischen Gesamteindruck eines Lebensmittels, ohne den optisch passenden Reiz deutlich schlechter identifizieren. Eine spezifische Färbung des Produkts verstärkt nachweislich die Intensität des Flavors.

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